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Coronavirus

Ischgl: Erster Fall am 5.2. war Datenfehler

Der erste Coronavirus-Fall in Ischgl war nicht am 5. Februar sondern am 5. März. Die AGES korrigierte das mit Hinweis auf einen Datenübertragungsfehler. Am 8. Februar habe es den ersten Krankheitsbeginn gegeben, und hier hat es sich laut AGES um eine Tirolerin gehandelt.

Der „erste gesicherte Corona-Fall“ in Tirol betreffe eine einheimische Kellnerin – und nicht eine Schweizerin, wie zuvor gemeldet. Das sagte Ingrid Kiefer, Leiterin der Krisenkommunikation der österreichischen Gesundheitsagentur Ages der Nachrichtenagentur APA.

Eingabefehler beim Monat

Das sei bei der epidemiologischen Abklärung herausgekommen. Bestätigt wurde die Infektion erst im März. Zuvor war irrtümlich angegeben worden, dass eine Kellnerin aus der Schweiz bereits am 5. Februar die sogenannte Patientin Null gewesen sei. In diesem Fall habe es einen Übertragungsfehler der lokalen Bezirksbehörden gegeben. Hier hätte sich der Eingeber der Daten ins Epidemiologische Meldesystem (EMS) im Monat geirrt, hieß es.

Im Fall der Tirolerin wurde ihre Infektion im März bestätigt. Das ist möglich durch den sogenannten PCR-Test, der direkt nach dem Erbgut von SARS-CoV-2 sucht. „Da kann man auch Wochen nach der Genesung positive Resultate sehen. Hier werden nicht die ansteckungsfähigen Viren nachgewiesen, sondern Virusbestandteile“, erläuterte Kiefer.

Anschober: Hintergrund des Fehlers aufklären

„Ich habe die Autoren der Dokumentation beauftragt, den Hintergrund dieses Fehlers lückenlos aufzuklären. Auch bei der Pressekonferenz hat der Vertreter der AGES aus der präsentierten Studie keine Vorwürfe an die regionalen Behörden formuliert. Denn selbst beim genannten Datum hätte niemand einen Menschen ohne starke Symptome erkennen und darauf Maßnahmen aufbauen können“, wurde Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in der Aussendung zitiert.

War für Land Tirol nicht nachvollziehbar

Vom Land Tirol hatte es geheißen, der Fall sei für das Land „nicht nachvollziehbar“, wie Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP) bei einer Videopressekonferenz am Donnerstag sagte. „Es ist ganz wichtig, dass uns die AGES Aufklärung gibt, ob das überhaupt den Tatsachen entspricht“, so Geisler. Das Ganze sei auch „medizinisch nicht ganz nachvollziehbar“. Im Falle des Auftretens am 5. Februar wäre die Krankheit am 9. März „ja schon längst abgeklungen“, sprach Geisler die Inkubationszeit von zwei Wochen an. „Ich hoffe schon, dass es da keinen Irrtum gibt. Das wäre sehr bedauerlich“, so Geisler abschließend.