Patient auf der Intensivstation
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Coronavirus

Intensivbetten sind zur Hälfte belegt

Von insgesamt 222 Intensivbetten sind in Tirol derzeit noch 102 frei. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass es in den nächsten Wochen mehr Bedarf geben wird. Die ersten Notkrankenstationen werden eingerichtet.

In den letzten Wochen wurden in Tirols Krankenhäusern Vorbereitungen für die Corona-Krise getroffen. Nicht unbedingt notwendige Behandlungen und Operationen wurden verschoben, um freie Bettenkapazitäten zu schaffen. Laut Land Tirol gibt es in den Spitälern derzeit insgesamt 4.177 Normal- und 222 Intensivbetten. Das ist die Gesamtkapazität, die für die Behandlung von Patienten mit dem Coronavirus aber auch für die mit anderen Krankheiten zur Verfügung steht.

Intensivbett
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Noch sind in Tirol 102 Intensivbetten frei.

Immer mehr Corona-Patienten

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Patientinnen und Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, nimmt jeden Tag zu. Mit Stand 31.3. sind es laut Land Tirol 218 Patienten. 57 von ihnen werden auf Intensivstationen behandelt, 53 müssen künstlich beatmet werden. Von tirolweit 398 Beatmungsgeräten sind 306 noch nicht belegt, sagte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP). Die Zahlen stammen von Dienstagmittag.

„Die Spitäler sind gut vorbereitet. Aber wir müssen darauf schauen, wie die Entwicklung in den nächsten zwei Wochen weiter geht. Ob es reicht kann man heute schwer sagen, weil die Prognosen nur schwer einzuschätzen sind“, so der Gesundheitslandesrat.

Notkrankenstationen werden vorbereitet

Um die Krankenhäuser zu entlasten wurde bereits vor Wochen mit der Einrichtung von Notkrankenstationen begonnen. Allerdings nicht wie in Italien in großen Hallen mit Feldbetten sondern in Hotels, Reha-Einrichtungen und Krankenpflegeschulen. Diese Notkrankenstationen sind teilweise schon in Betrieb, teilweise stehen sie kurz vor der Inbetriebnahme.

Die Reha Münster hat bereits erste Covid-Patienten aufgenommen. Auch im Grillhof der Stadt Innsbruck sind erste Zimmer belegt, sagte Bürgermeister Georg Willi (Grüne). Insgesamt sollen in Tirol mehr als 1.000 Betten in Notkrankenstationen als Ergänzung zu den bestehenden Spitälern zur Verfügung stehen. Dort sollen jene Patienten aufgenommen werden, die am Coronavirus erkrankt sind, aber nicht zwingend eine vollstationäre Spitalsbetreuung brauchen.

Geplant sind Notkrankenstationen in:

  • Kurzentrum Umhausen
  • Reha-Einrichtungen in Münster, Lans und Kitzbühel
  • Gesundheits- und Krankenpflegeschulen in Reutte, Kufstein, St. Johann und Lienz
  • Grillhof in Innsbruck sowie in den Hotels Marriott und Grauer Bär
Pflege
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Auch eigene Stationen für Pflegebedürftige will das Land einrichten.

Eigene Pflegestationen sollen kommen

Das Gesundheitsministerium hat den Ländern den Auftrag erteilt auch in Sachen Pflege Vorkehrungen zu treffen, sagte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg. Daher werden neben den Notkrankenstationen auch Stationen für pflegebedürftige Menschen vorbereitet. Hier gehe es auch darum Entlastungen für den häuslichen Bereich und die 24-Stunden-Betreuung zu schaffen.

Wo genau derartige Pflegestationen geschaffen werden können steht noch nicht fest. Insgesamt sollen im Bereich der Notkranken- und Pflegestationen 2.000 bis 2.500 Plätze geschaffen werden, sagte Tilg. Auf die Frage, wieviel Personal hier benötigt werde und woher das kommen solle, meinte der Landesrat, dass sich damit Arbeitsgruppen befassen würden.