Skitouristen in Ischgl, Paznaun
APA/JAKOB GRUBER
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Tourismus

400 Meldungen nach Tirol-Urlaub

Rund 400 Meldungen von Tirol-Urlaubern sind beim Verbraucherschutzverein eingegangen, nachdem bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht worden war. Die Behörden sollen die Sperren von Hotels und Pisten hinausgezögert haben.

Der Verbraucherschutzverein (VSV) hatte am Dienstag gegen Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), Landesräte, Bürgermeister und Seilbahngesellschaften eine Anzeige eingebracht – mehr dazu in Konkrete StA-Ermittlungen wegen Ischgl – und gleichzeitig eine europaweite Sammelaktion für Personen gestartet, die davon ausgehen, sich beim Ski-Urlaub in Tirol mit dem Coronavirus angesteckt zu haben. „Wir hatten gestern (Donnerstag) Abend, 18.00 Uhr, nach zwei Tagen Sammlung, bereits 400 Betroffene, die sich gemeldet haben“, sagte VSV-Obmann Peter Kolba.

90 Prozent betreffen das Paznauntal

Den Schwerpunkt würden mit 356 Meldungen deutsche Urlauber bilden. Rund 90 Prozent der Meldungen betreffen Ischgl und das Paznauntal, teilte der VSV mit. „Die Mehrzahl der Personen befindet sich in Heimquarantäne, aber vier Personen liegen auf der Intensivstation“, so Kolba. Der VSV stellt den Onlinefragebogen nun auch auf Englisch zur Verfügung.

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hatte indes am Mittwoch mitgeteilt, bezüglich Kolbas Sachverhaltsdarstellung vorerst noch keine Ermittlungen eingeleitet zu haben. „Wenn die Staatsanwaltschaft in Tirol meint, aufgrund von Medienberichten nicht tätig werden zu wollen, dann werden wir in Kürze sehr viele Zeugen und Schilderungen Betroffener anbieten können, die den Verdacht, dass aus kommerziellen Gründen die Schließung der Skigebiete verzögert wurde, verstärken. Natürlich gilt aber für die Angezeigten die Unschuldsvermutung“, meinte Kolba.