Fahrräder im Geschäft
Nomad_Soul – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Viel Unsicherheit bei kleinen Unternehmen

Die Frage, wie es weitergeht, beschäftigt derzeit viele Unternehmen. Vor allem kleinere Unternehmen, die jetzt schließen mussten, hoffen auf Unterstützung aus dem Härtefonds. Für viele ist auch Kurzarbeit ein Weg, um über die Krise zu kommen.

Besonders betroffen sind derzeit der Tourismus und die Gastronomie, der Handel – mit Ausnahme der Lebensmittelgeschäfte – und der Dienstleistungsbereich. „Das größte Problem ist, dass sie keinen Umsatz haben, aber Mitarbeiter beschäftigt haben“, fasst Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser die Probleme zusammen.

Hoffen auf Geld aus dem Härtefonds

Die Wirtschaftskammer wurde von der Bundesregierung damit beauftragt, die Auszahlung der Mittel aus dem Härtefonds abzuwickeln. Die Bundesregierung hat ja ein Milliardenhilfspaket für die Wirtschaft geschnürt. Walser erwartet in dieser Woche noch letzte Details von den Ministerien, um dann mit der Auszahlung beginnen zu können. Das Personal für die Abwicklung stehe bereit, sagt er.

Kurzarbeit:

Bei Kurzarbeit kann die Arbeitszeit vorübergehend reduziert werden. Bei der Corona-Kurarbeit können auch null Stunden gearbeitet werden. Der Arbeitnehmer erhält einen Großteil seines Gehalts. Der Arbeitgeber muss zehn Prozent der Lohnkosten zahlen. Die Kurzarbeit wird durch das AMS gestützt.

Kurzarbeit statt Kündigungen

Zu Kündigungen ist es vor allem im Bereich Beherbergung und Gastronomie gekommen. In anderen Branchen versuchen Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das Modell der Kurzarbeit zu halten. Beim Arbeitsmarktservice liegen tausende Anfragen vor.

Besonders viele Anträge auf Kurzarbeit liegen von Frisören vor, sagt Innungsmeister Clemens Happ. Die meisten Unternehmen haben vor, nach Ende der Krise mit ihrem Personal weiterzuarbeiten. Aber bei keinerlei Einnahmen die Kosten für Miete etc. zu bezahlen, sei für manche Unternehmen eine Herausforderung.

Ein Frisör in Innsbruck Wilten spricht derzeit von einem permanenten Abwägen, was die Zukunft betrifft. Er sagt, dass er sich die Kurzarbeit eigentlich nicht leisten könne, weil der Unternehmer des derzeit geschlossenen Salons zehn Prozent der Lohnkosten selbst bezahlen muss. Dazu kommt die Miete. Er verweist darauf, wie schwer es ist für ihn ist, diese Kosten bei null Einnahmen bezahlen.

Langwierige Auswirkungen

Hansjörg Wolf führt ein Sportartikel-Geschäft in Innsbruck. In seinem Laden ist Beratung und persönliche Betreuung wichtig, deshalb sind seine Mitarbeiter jetzt auf Kurzarbeit. „Ich brauche die Leute, wenn das Geschäft wieder offen ist“, sagt er. Der Inhaber ist zuversichtlich, die Krise irgendwie zu schaffen, auch er zählt auf in Aussicht gestellte Unterstützungen. Wolf meint aber auch, dass die Auswirkung der behördlichen Schließung noch lange dauern werden. So komme jetzt schon die Ware für den Sommer, die bezahlt werden müsse. Dabei steht die Winterware, die nicht verkauft werden konnte, noch im Geschäft. So wie ihm geht es vielen Handelsunternehmen.