Frostschutzberegnung in Apfelkultur
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Landwirtschaft

Obstbauern kämpfen mit Nachtfrösten

Die Tiroler Obstbauern kämpfen derzeit mit starken Nachtfrösten. Die herrschenden Minusgrade in der Nacht können beim Obst zu enormen Ausfällen bei der Ernte führen. Mit Frostschutzberegnung versuchen sie, das Schlimmste zu verhindern.

Derzeit umhüllen in vielen Tiroler Obstplantagen Eismäntel die Blütenknospen. Durch Frostschutzberegnung versuchen viele Bauern, die Blüten vor dem Kältetod zu bewahren. Bei der Frostschutzberegnung werden die Obstpflanzen mit fein verteilten Wassertröpfchen besprüht. Wenn das Wasser auf den Pflanzen gefriert, wird bei der Eisbildung Wärme freigesetzt. Diese Wärme kann die Blüten unter Umständen vor Kälteschäden bewahren. Voraussetzung ist allerdings, dass die Beregnung ständig weitergeführt wird, denn nur ständig sich neu bildendes Eis bringt einen wärmenden Effekt. Der Eismantel alleine hätte keinen Nutzen.

Frostschutzberegnung in Apfelkultur
Hermann Hammer
Beregnete Apfelplantage bei Rum

Wind kann Erfolg gefährden

Vor allem Apfelbäume können durch die Beregnung geschützt werden, sagt die Obfrau der Tiroler Erwerbsobstbauern Regina Norz. Sie funktioniere aber nur, wenn der Wind nicht zu stark sei und die Temperaturen nicht zu tief fallen. Eine Frostberegnung bei Wind könnte mehr schaden als nutzen, sagt Norz. Die Verdunstung würde Wärme entziehen.

Die Tiroler Obstbauern sind bemüht, die Ernte zu retten, damit die Nahversorgung mit Äpfeln gewährleistet werden kann. Mögliche Schäden können derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Noch bis Anfang Mai kann Frost zu Schäden im Obstanbau führen.