6.000 Laufmeter Baumwollstoff wurden dazu am Dienstag in der Wirtschaftskammer zugeschnitten und verpackt. Am Mittwoch sollen sie an all jene Schneiderinnen und Schneider verschickt werden, die sich nach dem Aufruf des Landes gemeldet haben. Geplant ist, dass jeder Betrieb pro Woche 300 Masken herstellt.

Maske kann Tröpfchen abhalten
Diese Masken sollen dann u.a. im Pflegebereich zum Einsatz kommen, etwa in Altersheimen oder bei der mobilen Pflege, sagt Mikrobiologin Cornelia Lass-Flörl. Die Stoffmasken bieten nicht den selben Schutz wie FFP3-Atemschutzmasken, können aber die Weitergabe von Tröpfchen verhindern. Lass-Flörl betont, die Masken auf keinen Fall mit ungewaschenen Händen anzugreifen, da man dann etwaige Viren einatmen würde.
Schneider nähen Schutzmasken
70 Tiroler Schneider produzieren für das Land 100.000 Stoffmasken. Sie sollen vorerst vor allem im Pflegebereich eingesetzt werden. Aber auch für alle anderen könnten Maske Marke Eigenbau wichtig werden.
Nähanleitung Mundschutzmaske
Materialien
- 1 Tuch aus atemdurchlässiger Baumwolle, die sich mit mindestens 60 Grad waschen lässt. Größe: 38 x19 cm
- 2 Stoffbänder, Länge ca. 90 cm, als Kopfbänder
Arbeitsschritte
Das Tuch in der Mitte falten, so dass ein Quadrat von 19x19 cm entsteht. Die offenen Seiten zusammennähen, glattbügeln.
Drei Falten mit einer Tiefe von ca. 1,5 cm gleichmäßig in das Stofftuch legen, abnähen.
Das gefaltete Tuch glatt bügeln. Die gefältelten Seiten mit den Kopfbändern fassen, so dass sie zu beiden Seiten gleich weit überstehen.
Bei mindestens 60 Grad waschen
Die Masken müssen nach spätestens vier Stunden Verwendung ausgetauscht und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Danach die Masken gut trocknen lassen, um Schimmelbildung im Stoff zu vermeiden.

Landeshauptmann ruft zum Nähen auf
Auch Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) rief am Dienstag in einer Pressekonferenz zur Herstellung von Stoffmasken auf: „Der zusätzliche Vorteil von Stoffmasken ist, dass man sie nach dem Waschen wiederverwenden kann“, so Platter.
Auch Schutzmasken werden wiederaufbereitet
Unterdessen gab das Land Dienstagabend bekannt, dass an den Krankenhäusern nun die Wiederaufbereitung von Atemschutzmasken, die eigentlich nur für die einmalige Verwendung vorgesehen sind, möglich sei. Dabei werde eine spezielle Dampf- und Trockenmethode angewendet, heißt es. Wiederaufbereitete Atemschutzmasken der Schutzklasse FFP2 entsprechen nach der Aufbereitung wieder den Originalmasken hinsichtlich Filterwirkung und Hygiene. Bei FFP3 Masken wird davon ausgegangen, dass sie nach der Aufbereitung der Schutzfunktion von FFP 2 Masken entsprechen. Die wiederaufbereiteten Masken werden entsprechend markiert.