Mit dem Besuchsverbot an Kliniken soll vor allem das Krankenhauspersonal geschont werden. Ziel sei es laut Stefan Deflorian, dem kaufmännischen Geschäftsführer der tirol kliniken, nicht zuzulassen, dass sich Krankenhauspersonal mit dem Coronavirus infiziert. Außerdem wurden an den Tiroler Krankenhäusern planbare und nicht dringende Operationen schrittweise reduziert. Damit sollen Plätze auf den Intensivstationen frei bleiben.
Klinik versucht Betten freizuhalten
„Wenn die Prognosen stimmen, benötigen wir zusätzliche Bettenkapazitäten, um den Ansturm bewältigen zu können“, so Deflorian. Weil die Maßnahmen laut dem Geschäftsführer schon relativ früh umgesetzt wurden, konnten mit Stand Montag an der Innsbrucker Klinik 500 Betten freigehalten werden. Dazu kommen noch rund 30 Betten auf der Intensivstation.
Derzeit sei nur ein Bett auf der Intensivstation von einem Corona-Infizierten belegt. „Wir gehen jetzt davon aus, dass wir noch ein bis zwei Tage zusätzlich Bettenressourcen freischaufeln können. Dann wird aber allerdings wohl der Patientenansturm erfolgen“, prognostiziert Deflorian.
Personalsituation aktuell entspannt
Weil nicht notwendige Operationen und nicht zeitkritische Therapien verschoben wurden, stehe laut Deflorian viel Personal zur Verfügung. „Entscheidend ist, dass wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so lange wie möglich vor Infektionen schützen“, sagte Deflorion im Interview mit ORF Tirol. Würde nämlich Krankenhauspersonal krankheitsbedingt ausfallen, könne auch die Versorgung der Patienten nicht mehr garantiert werden.
Deswegen werden auch keine Besucher mehr in die Krankenanstalten gelassen. Um über Personen auf dem Krankenhausgelände einen guten Überblick zu behalten, wurde an vielen Eingängen von Krankenhausstandorten in Tirol ein sogenanntes Triage-Zelt aufgebaut.
Triage-Zelt in Bezirks- und Landeskrankenhäusern
In vielen Bezirk- und Landeskrankenhäuser sowie an der Innsbrucker Klinik wurde in den vergangenen Tage ein Triage-Zelt aufgebaut. Damit sollen Patientinnen und Patienten mit einer möglichen Coronavirus-Infektion vor dem Betreten des Krankenhauses identifiziert und in die richtigen Behandlungsbahnen gelenkt werden, heißt es von den Tirol Kliniken.