Skifahrer
ORF/Novak
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Coronavirus

Ischgl ab Samstag zu, Schulen ab Montag

Zur Eindämmung des Coronavirus hat das Land am Mittwoch drastische Maßnahmen ergriffen. So wird ab Samstag der Skibetrieb in Ischgl für zwei Wochen untersagt, in Krankenhäusern gilt ein Besuchsverbot. Zudem werden ab Montag die Schulen schrittweise geschlossen.

Das Land Tirol greift in Sachen Coronavirus zum ersten Mal zu einer drastischen Maßnahme, was den Wintertourismus betrifft: Ab Samstag ist der Skibetrieb im Wintersportort Ischgl für zwei Wochen untersagt, erklärte LH Günther Platter (ÖVP) Mittwochabend bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Es handle sich um eine „einschneidende Maßnahme“, so Platter.

In Ischgl hatten sich mehrere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Zuletzt wurde am Mittwoch der Fall eines 29-Jährigen bekannt, der in Ischgl die mittlerweile behördlich gesperrte Bar „Kitzloch“ besucht hatte – mehr dazu in Milde Symptome bei 15 neuen Fällen.

Seilbahn in Ischgl
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Ab Samstag ist in Ischgl der Skibetrieb für zwei Wochen untersagt

Besuchsverbot in Krankenhäusern

Wie das Land am späten Nachmittag bei der Pressekonferenz bekanntgab, sollen weitere Maßnahmen die Verbreitung des Virus zumindest verlangsamen. Platter kündigte unter anderem ein Besuchsverbot in Krankenhäusern an.

Ausnahmen soll es nur etwa für Besuche bei Kindern und in der Palliativbetreuung geben. Es handle sich um eine wichtige Maßnahme, die der Wunsch von allen Spitälern gewesen sei, erklärte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP).

Schulen schließen ab Montag schrittweise

Ab kommendem Montag werden österreichweit die Schulen teilweise geschlossen. Die Maßnahmen gelten vorerst bis Ostern – der Ostersonntag ist der 12. April, so Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Betroffen von den Sperren sind zunächst nur die Oberstufenschüler. Ab Mittwoch wird auch der Unterricht für alle anderen Schüler eingestellt, es wird aber für diese die Möglichkeit der Betreuung in den Schulen geben. Das gab die Bundesregierung am Mittwochnachmittag bekannt.

Außenansicht Reithmanngymnasium in Innsbruck
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Auch das Reithmanngymnasium in Innsbruck schließt seine Klassenzimmer

Auch Kindergartenkinder sollten nach Möglichkeit zu Hause bleiben, lautete der Appell der Regierung. Wie für Unterstufenschüler soll es für diese ebenfalls eine Betreuungsmöglichkeit geben, wenn für die Eltern keine andere Alternative möglich ist. Der Entscheidung waren Beratungen mit den Landeshauptleuten sowie den Sozialpartnern über weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus vorausgegangen.

Pressekonferenz der Bundesregierung zur Coronaviruslage

Die Bundesregierung erläutert kommende Maßnahmen wie kommende Schulschließungen und gibt Anweisungen, wie man sich im sinne einer Eindämmung der Virusausbreitung richtig verhält.

Verpflichtung für die jüngeren Schüler, zuhause zu bleiben, gibt es vorerst keine. Ziel der Regierung ist es, dass 100 Prozent der Oberstufen-Schüler und drei Viertel aller anderen der Schule fernbleiben. Sollten diese Maßnahmen bei den unter 14-jährigen Schülern nicht fruchten und ein großer Teil die Betreuung in Anspruch nehmen, so könnten weitere Maßnahmen angedacht werden, ließ Kurz am Rande der Pressekonferenz durchblicken.

Kindergarten und Volksschule geschlossen

Bereits seit Mittwoch sind die Innsbrucker Volksschule Innere Stadt und der Tannenbergkindergarten in Schwaz geschlossen – mehr dazu in Kindergarten und Volksschule vorerst zu.