Universität Innsbruck Hauptgebäude
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Coronavirus

Zwei weitere CoV-Fälle: Uni macht dicht

Die Uni Innsbruck hat wegen der Coronavirus-Situation vorerst alle Lehrveranstaltungen eingestellt. Am Montagabend wurden zwei weitere Menschen aus dem studentischen Umfeld positiv auf das Coronavirus getestet.

Es gibt zwei weitere Coronavirus-Fälle in Tirol. Damit ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Erkrankten in Tirol auf 27 gestiegen. Eine 21-jährige spanische Studentin wurde in Innsbruck positiv getestet, das teilte das Land am späten Montagabend mit. Ebenfalls ein positives Ergebnis wies ein Mann auf, der an einer Erasmus-Studentenfeier in der Landeshauptstadt teilnahm. Beide Patienten wiesen – wie alle bisherigen Coronavirus-Fälle in Tirol – lediglich milde Symptome auf.

Erasmus-Feier Anfang März

Die Frau wurde abgesondert und unter Quarantäne gestellt, die weiteren behördlichen Erhebungen sind im Gange. Die Erasmus-Feier fand am 2. März, in der Claudiana in der Innsbrucker Altstadt statt. Auch jene Norwegerin, deren Coronavirus-Erkrankung am Freitag bekanntwurde, nahm an der Feier teil. „Personen, die das Erasmus-Fest besucht haben, wurden vonseiten der Universität umgehend bereits am Wochenende informiert, dass eine am Coronavirus erkrankte Person am Fest teilnahm. Sie sind angehalten, in den kommenden 14 Tagen – beginnend mit dem Tag der Feier – auf ihren Gesundheitszustand zu achten“, sagte Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber.

Landeseinsatzleitung
Land Tirol
Derzeit tagt der Krisenstab unter der Leitung des Landeshauptmanns täglich

Die am Coronavirus erkrankte Studentin aus Norwegen besuchte laut Land in der vergangenen Woche auch Lehrveranstaltungen an der Universität Innsbruck. In Abstimmung mit der Landessanitätsdirektion und der Universität wurden die jeweiligen Lehrveranstaltungsleiter sowie Studierende der betroffenen Lehrveranstaltungen umgehend informiert. Sie würden angehalten, sich vorsorglich zur Sicherheit für 14 Tage zu isolieren und ihren Gesundheitszustand genau zu beobachten. Die Durchführung der betroffenen Lehrveranstaltungen an Ort und Stelle wurden bereits abgesagt.

Lehre geht online weiter

Ab Dienstag werden keine Lehrveranstaltungen an der Uni mehr stattfinden, das gab das Land noch am späten Abend des Montags bekannt, übrigens auch nicht an den anderen Hochschulen. Es werden alle Lehrveranstaltungen an der Universität von Präsenzlehre auf Fernlehre umgestellt, hieß es in einer Aussendung. Das sei von der Universitätsleitung in Abstimmung mit den zuständigen Tiroler Landesbehörden und den anderen Tiroler Hochschulen sowie in Rücksprache mit dem Bundesministerium beschlossen worden.

Ausgestorbene Universität Innsbruck
APA/Johann Groder
An der Uni Innsbruck sind am Dienstag nur noch Mitarbeiter und keine Studierenden mehr anzutreffen.

Kein Nachteil für Studierende

„Es soll jedenfalls sichergestellt werden, dass trotz dieser Maßnahme der Lehrbetrieb so weit wie möglich weitergeführt wird. Studierenden wird daraus auf alle Fälle keinerlei Nachteil für ihren Studienverlauf entstehen“, erklärte Rektor Tilmann Märk in einem Schreiben, das direkt an die Studierenden ging. Diese Maßnahme solle die Verbreitung des Virus eindämmen, weshalb „gebeten wird, dass Studierende die Universitätsräumlichkeiten nur noch im konkreten Anlassfall aufsuchen“, hieß es.

Unimitarbeiter gehen arbeiten wie gewohnt

Universitätsmitarbeiter können laut Uni – „unter Berücksichtigung der bisher kommunizierten Handlungsempfehlungen“ – wie gewohnt an ihren Arbeitsplatz kommen. „Diese Maßnahme gilt bis auf Weiteres, wir werden die Situation aber weiterhin täglich evaluieren und Sie entsprechend informieren“, so Märk an die Studierenden.

Italienverbot für Tiroler Krankenhauspersonal

Unterdessen hat Italien die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus per Dekret ausgeweitet. Das ganze Land ist nun Sperrzone. Italiener sollen nur in sehr dringlichen Fällen ausreisen dürfen, die Grenzen bleiben aber offen, hieß es. Die österreichische Bundesregierung hat für Dienstag weitere Maßnahmen angekündigt – mehr dazu in news.ORF.at.

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat zudem verfügt, dass Ärzte und Pflegekräfte, die in Tirol arbeiten, derzeit nicht nach Italien fahren dürfen.