Blaulicht auf Polizeiwagen
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Chronik

CoV-Verdacht: Keine Einreise für Busgruppe

Die Tiroler Polizei hat am Samstag einer Schülergruppe aus Aachen die Einreise verweigert. Bei Vils direkt hinter dem Grenztunnel Füssen wurde der Bus mit den Schülern gestoppt und nach Deutschland zurückgeschickt. Grund war eine Schülerin an Bord, bei der Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion bestand.

Die 45-köpfige Gruppe war auf Klassenfahrt nach Seefeld, als sie an der Grenze umkehren musste. Eine Schülerin mit Krankheitssymptomen soll laut Land Tirol Tage zuvor Kontakt zu einem positiv getesteten Coronavirus-Patienten gehabt haben. Die Tiroler Polizei habe alle Maßnahmen unternommen, um eine mögliche Weiterverbreitung des Virus zu unterbinden. Die Gruppe habe keinen Personenkontakt in Tirol gehabt, so das Land.

In dem Fall wurde auch das Landratsamt Ostallgäu aktiv. Die Reisegruppe wurde nach der verweigerten Einreise nach Tirol auf bayerischer Seite vom Gesundheitsamt des Landkreises betreut. Die Nacht auf Sonntag mussten Schüler und Betreuer in einer Turnhalle verbringen. Die Jugendliche, bei der Infektionsverdacht bestand, wurde allerdings isoliert und in der Klinik Füssen behandelt.
Bereits am Sonntag kehrten die übrigen Schüler im Alter von 17 und 18 Jahren nach Aachen in Nordrhein-Westfalen zurück.

Vorwürfe der Allgäuer Behörden

Der Fall sorgte auch für Vorwürfe aus dem Allgäu in Richtung Aachener Gesundheitsamt. Dort hätte man die Schülerin niemals zusammen mit der Gruppe fahren lassen dürfen, hieß es. Die Jugendliche wird als Verdachtsfall eingestuft, eine Bestätigung für eine Infektion mit dem Coronavirus gab es zunächst nicht. Die Kreisbehörde im Ostallgäu sprach dennoch von einem „unverständlichen und unverantwortlichen“ Verhalten der Aachener Behörden.