Illustration zum Themenkomplex Prostitution, Sexarbeit, aufgenommen in Wien (20. Mai 2008)
Helmut Fohringer / APA / picturedesk.com
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Chronik

Frau in Innsbruck zu Prostitution gezwungen

Die Tiroler Polizei hat offenbar einen Fall von Menschenhandel aufgedeckt. Eine 24-jährige Bulgarin wurde in Innsbruck jahrelang als Prostituierte ausgenutzt, bedroht und geschlagen. Der Zuhälter konnte jetzt festgenommen werden.

Mit dem Vorwand als Putzfrau arbeiten zu können, wurde die damals 18-Jährige von einer Facebook-Bekanntschaft nach Österreich gelockt. Weil ihr Bekannter eine Haftstrafe antreten musste, wurde die Frau an einen 33-jährigen bulgarischen Zuhälter weitervermittelt.

Frau stand unter strenger Kontrolle

Dieser täuschte der Bulgarin vor, er werde sich um sie kümmern, er versprach ihr große Verdienstmöglichkeiten und ein Haus. Schlussendlich zwang er sie aber, auf dem Straßenstrich und in Bordellen in Innsbruck und auch in der Schweiz als Prostituierte zu arbeiten. Preise, Standplatz und Arbeitsbedingungen der Frau bestimmte der Mann. Zudem kontrollierte er, ob die 24-Jährige seine Vorgaben einhielt. Die Hälfte ihrer Einnahmen musste die Bulgarin abgeben, eine Gegenleistung bekam sie dafür nicht.

Als die Frau 2015 in ihre Heimat zurückkehren wollte, wurde sie von dem 33-Jährigen mehrfach bedroht und geschlagen. Erst 2017 konnte sie nach Bulgarien zurückreisen, kam dann aber erneut nach Tirol. Nach einem weiteren Vorfall erstattete die Frau Anzeige. Der Zuhälter konnte nach umfangreichen Ermittlungen von der Polizei in Völs festgenommen werden. Er wurde in die Justizanstalt Innsbruck gebracht und befindet sich dort in Untersuchungshaft.