Sanitäter bringen Patienten mit Masken zur Ambulanz
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Gesundheit

Land startet Ambulanz und Hotline zu Coronavirus

An der Innsbrucker Klinik ist am Mittwoch die spezielle Coronavirus-Ambulanz geöffnet worden. Eine Gratis-Hotline des Landes bietet Informationen rund um das Thema. Mittlerweile konnte der Tagesablauf der beiden infizierten Italiener rekonstruiert werden.

Die beiden erkrankten, 24-jährigen Italiener befanden sich vergangenen Samstagnachmittag auf der Seegrube im Restaurant Cloud 9. Gegen 16.00 Uhr fuhren sie demnach mit der Hungerburgbahn bergwärts und fuhren im Anschluss gegen 16.15 Uhr mit der Nordkettenbahn auf die Seegrube und weiter auf das Hafelekar.

"Im Anschluss begaben sie sich wiederum talwärts zur Seegrube, wo sie von etwa 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr beim Cloud 9 im Freien nahe der dortigen Bühne gefeiert haben“, informierte der Sicherheitsbeauftragte der Stadt Innsbruck, Elmar Rizzoli. Mit der letzten Gondel um 19.00 Uhr fuhr das Paar wieder talwärts und mit der Hungerburg wieder zum Löwenhaus.

Gratis-Hotline des Landes Tirol 0800 80 80 30

Eine Ansteckung mit dem Coronavirus für die weiteren Fahrgäste sei aus medizinischer Sicht sehr unwahrscheinlich, teilte der Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber mit. Allerdings biete man „im Sinne einer maximalen Transparenz bei der Kommunikation“ für alle Betroffenen, die ebenso zu diesen Zeiten in der Bahn, Gondel oder vor Ort anwesend waren, die Möglichkeit, sich an die ab sofort eingerichtete Hotline des Landes Tirol zu wenden, so Rizzoli.

Zwei Räume mit offenen Türen
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Räumlichkeiten der Screening-Ambulanz

„Es braucht einen reibungslosen Informationsfluss sowie bestens funktionierende Abstimmungsketten. Deswegen habe ich mit dem heutigen Tag offiziell die Landeseinsatzleitung aktiviert“, berichtet LH Günther Platter (ÖVP). Im Landhaus wurden Szenarien besprochen und laufend Vorbereitungen getroffen: „Jetzt gilt es, alles zu tun, dass sich infolge der zwei bestätigten Coronavirus-Erkrankungen in Tirol keine Verbreitung einstellt. Sämtliche Hebel sind in Bewegung, und es wird professionell und verlässlich gearbeitet – darauf kann sich die Bevölkerung verlassen, es besteht kein Grund zur Beunruhigung“, so Platter.

Ambulanzen auch in Reutte und Osttirol geplant

Die kostenlose Coronavirus-Hotline des Landes Tirol kann unter der Telefonnummer 0800 80 80 30 rund um die Uhr kontaktiert werden – vor allem auch dann, wenn ein persönlicher Infektionsverdacht im Raum stehe, hieß es in der Aussendung des Landes. Zur Unterstützung der Tiroler Krankenhäuser und der niedergelassenen Ärzte wurde eine spezielle „Screening-Ambulanz“ an der Klinik Innsbruck eröffnet. „Es laufen auch bereits Vorbereitungen, um ähnliche Anlaufstellen in Osttirol und dem Bezirk Reutte zu etablieren“, ergänzt Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP).

Tests werden am Virologischen Institut durchgeführt

Die Ambulanz wurde im Haus 11 der tirol kliniken untergebracht. Bei Bedarf stehen demnach auch weitere Räume zur Verfügung. Allenfalls notwendige Tests aufgrund entsprechender Symptomatik werden anschließend am Virologischen Institut in Innsbruck untersucht. Auch die Hausärzte sollen eine wichtige Rolle einnehmen. In Zusammenarbeit mit der Ärztekammer wird Kontakt mit den niedergelassenen Ärzte aufgenommen, um vor Ort Untersuchungen und Abstriche durchzuführen, teilte Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber mit.

Kontaktpesonen bleiben in Quarantäne

Für die zwölf engen Kontaktpersonen – darunter Arbeitskollegen und Personen aus dem sozialen Umfeld – gilt weiterhin die seit Sonntag geltende 14-tätige Quarantäne. Diese wird polizeilich überwacht. Die zwei infizierten Personen sind nach wie vor fieberfrei.