Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, Landeshauptmann Günther Platter und Sicherheitsreferent Josef Geisler (v.l.) bei einer Stabssitzung
Land Tirol/Berger
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Gesundheit

CoV in Tirol: Land auf mehr Fälle vorbereitet

Nach den ersten beiden Coronavirus-Fällen in Tirol hat das Land am Dienstag auf ergriffene Maßnahmen hingewiesen. Das Hotel, in dem eine der Infizierten arbeitet, wurde vorübergehend isoliert. Man nehme die Situation ernst, sagte Landeshauptmann Platter im ORF.

Der Mann und die Frau – mehr dazu in Erster Coronavirus-Fall ist Paar aus Italien – hätten sich mit dem Virus offensichtlich in ihrer Heimat in der Lombardei angesteckt, sagte Landeshauptmann Platter im Tirol heute Gespräch.

Landeshauptmann Platter in Tirol heute

Auf die Frage, was verunsicherte Menschen bei grippalen Symptomen machen sollten, verwies Platter auf die Hausärzte. An der Klinik werde eine eigene Einheit für einen Gesundheitscheck eingerichtet, im Land sei man auf mehr Fälle vorbereitet.

Maßnahmenbündel des Landes

Seitens des Landes Tirol hat man in der Zwischenzeit ein Bündel an Maßnahmen beschlossen, um eine Verbreitung des Corona-Virus zu verhindern. In erster Linie setzt man dabei auf breite Information – einerseits über das Internet auf einer Homepage des Landes und über eine eigene Hotline des Landes. Besorgte Bürger können sich dort informieren und unter anderem den Hinweis erhalten, wohin sie sich wenden können, wenn sie glauben infiziert zu sein.

Ab sofort tagt täglich ein Krisenstab im Landhaus mit Blaulichtorganisationen, Vertretern der Ärzteschaft und der Landessanitätsdirektion. Man sei auf alle Eventualitäten vorbereitet, so Platter. Es bestehe kein Grund zur Panik, betonte Platter erneut.

Bernhard Tilg, Landeshauptmann Günther Platter und Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber
APA/EXPA/ERICH SPIESS
Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, LH Günther Platter und Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber

Hotline:
Expertinnen und Experten der AGES beantworten Fragen rund um das Coronavirus.
Telefon: 0800 555 621
24 Stunden täglich erreichbar

59 Krankenhäuser in Österreich für Behandlung gerüstet

In Österreich sind 59 Krankenhäuser für die Behandlung von Coronavirus-Verdachtsfällen und Erkrankungen an dem Virus ausgerüstet. Das Gesundheitsministerium hat am Dienstag eine Liste der Spitäler veröffentlicht. Die meisten gibt es mit 15 in Oberösterreich, gefolgt von 14 in Niederösterreich, acht in Tirol und sechs in Salzburg.

Karte zeigt Krankenhäuser zur Behandlung Infizierter mit dem Coronavirus
Sozialministerium
Acht Krankenhäuser in Tirol sind für Coronavirus-Verdachtsfälle und Erkrankungen entsprechend ausgerüstet

Stab im Innenministerium eingerichtet

Im Innenministerium wurde bereits vorsorglich ein permanent tagender Stab eingerichtet. „Es ist besonders wichtig enge Informationsketten zu knüpfen, sowohl zwischen den tätigen Behörden in Österreich, aber auch zum benachbarten Ausland“, so Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Die zuständigen Gesundheitsbehörden, das Land Tirol, das Magistrat der Stadt Innsbruck und der eingerichtete Krisenstab werden die notwendigen gesundheitsbehördlichen Maßnahmen treffen, hieß es aus dem Gesundheitsministerium.

Jedenfalls sei Österreich auf die Situation vorbereitet, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Die Grünen). „Wir gehen in enger Abstimmung mit den Nachbarländern und der EU-Kommission vor.“ FPÖ-Klubobmann Kickl bekräftigte indes seinen Ruf nach umgehenden Grenzkontrollen. Der Grenzverkehr sei auf ein Minimum zu beschränken. Er forderte außerdem, illegale Einwanderer bzw. Asylwerber ab sofort direkt in Quarantäne zu nehmen.

Erster Fall am Montag in Südtirol gemeldet

In Südtirol wurde am Montag der erste bestätigte Coronavirus-Fall gemeldet. In Tirol wurden im Krankenhaus Zams 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter besondere Beobachtung gestellt, nachdem sie auf Betriebsausflug beim Karneval in Venedig waren. Symptome hatten sie nicht.