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Politik

Barrierefreies Internet: Land hilft Gemeinden

Um einer EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit gerecht zu werden, müssen alle Internetseiten von öffentlichen Stellen bis September barrierefrei sein. Unterstützung bietet beim Land Tirol die Servicestelle für Gleichbehandlung und Antidiskriminierung.

Die Servicestelle ist auch eine Anlaufstelle für Menschen, die sich im Netz benachteiligt fühlen. Dafür gibt es seit einem Jahr mit Daniela Friedle eine eigene Ombudsfrau. Friedle nennt als Beispiel Stellenausschreibungen, die Menschen mit Sehbehinderung nicht wahrnehmen können. „Es geht dann weiters um die Frage, ob man gleich wie jemand ohne Behinderung von der Stelle erfährt.“ Wenn nicht, kann man sich nicht bewerben und so entgeht einem die Chance auf diese Stelle.

In so einem Fall wären rechtlich sogar Schadenersatzforderungen möglich. Damit es gar nicht erst soweit kommt, bietet das Land für Gemeinden zum Beispiel Schulungen an und wird künftig auch die Internetseiten auf ihre Barrierefreiheit prüfen. Für Gemeinden ist die Herstellung von barrierefreien Angeboten eine große Herausforderung.

Screenreader läuft noch nicht überall

Je wichtiger das Internet wird, umso wichtiger ist auch die Barrierefreiheit für Sehbehinderte, Hörbeeinträchtigte, Menschen, die eine Computer-Maus nicht bedienen können oder die schwierige Texte nicht verstehen können, berichtet Wolfgang Berndorfer, Experte beim Land Tirol für barrierefreies Internet und als Sehbehinderter auch selbst betroffen. Berndorfer selbst verwendet einen sogenannten Screenreader, also ein Programm, das Webseiten-Texte vorliest.

Dieser Service funktioniert längst noch nicht auf allen öffentlichen Seiten, bestätigt Isolde Kafka, Leiterin der zuständigen Servicestelle beim Land Tirol: "Es gibt viele Bemühungen von öffentlichen Stellen, ich denke, da sind wir in Tirol in Summe auf einem guten Stand. Allerdings gibt es noch eine Reihe von Baustellen, da muss schon noch viel passieren, bis alle Seiten durchgängig barrierefrei nutzbar sind.“

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