Universitätsbibliothek Innsbruck
Hermann Hammer
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Wissenschaft

Gegen den Trend: Uni Innsbruck wächst

400 Studentinnen und Studenten mehr als im Vorjahr hat die Uni Innsbruck im Wintersemester 2019/20 verzeichnet. An den meisten anderen Universitäten in Österreich ist die Studentenzahl dagegen erneut gesunken.

Während die Studentenzahlen an den öffentlichen Universitäten in Österreich im letzten Semester bereits zum dritten Mal in Folge gesunken sind, konnte die Uni Innsbruck einen Zuwachs verzeichnen. Anders als viele andere Unis verzichtete Innsbruck auf alle Zugangsbeschränkungen. Somit gibt es in Innsbruck derzeit nur mehr die gesetzlich vorgeschriebenen Zugangsbeschränkungen wie etwa für die Studienrichtung Psychologie.

Aufnahmetests schrecken ab

In der Vergangenheit habe die Uni Innsbruck immer wieder beobachtet, dass Fächer mit möglicher Zugangsbeschränkung weniger beliebt seien, erklärte die Uni auf Anfrage. Das sei etwa bei den Wirtschaftswissenschaften spürbar gewesen. Zwar habe man dort die Zugangsbeschränkung nie umsetzen müssen, allein die Möglichkeit eines Tests habe interessierte Studentinnen und Studenten aber offenbar schon abgeschreckt. Diesen Rückschluss hätten die Zahlen über die letzten Jahre zugelassen, so die Uni.

Universität Innsbruck Hauptgebäude
Hermann Hammer
Offene Türen gibt es derzeit bei vielen Studienrichtungen der Uni Innsbruck, viele Zugangsbeschränkungen wurden aufgehoben

Zudem habe die Uni Innsbruck mit dem 350-Jahr-Jubiläum im vergangenen Jahr einen Aufschwung erlebt, erklärte die Uni auf Anfrage. Auch das könne ein Mitgrund für das Mehr an Studentinnen und Studenten sein.

Weniger Maturanten und mehr Zugangsbeschränkungen

Generell ging die Studentenzahl an den öffentlichen Universitäten im Wintersemester 2019/20 um rund 1,3 Prozent oder 3.500 Personen zurück. Die Zahl der Studienanfänger sank um 1,7 Prozent oder 750 Personen. Verantwortlich dafür dürften mehrere Effekte sein: Seit 2014 sinken die Maturantenzahlen (von 44.500 auf 42.200 im Jahr 2018), wobei diese Entwicklung noch anhalten dürfte.

Laut Hochschulprognose der Statistik Austria sollen erst 2021 wieder die Maturantenzahlen des Jahres 2014 erreicht werden. Zum anderen wurden im Studienjahr 2019/20 an manchen Unis neue Zugangsbeschränkungen eingeführt. Außerdem wächst die Zahl der Studienplätze an den Fachhochschulen und an den Privatuniversitäten.