Eingang zum Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl
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Chronik

Deutlich weniger illegal Eingereiste in Tirol

Im Vorjahr hat die Polizei weniger illegale Migranten in Tirol aufgegriffen. Daneben ging die Zahl der Asylanträge im Vergleich zum Jahr 2018 deutlich zurück. 339 Personen aus 40 verschiendenen Ländern stellten einen Antrag. Das macht einen Rückgang von 41 Prozent.

3.450 Personen, die illegal eingereist sind bzw. sich illegal im Land aufhielten, wurden im vergangenen Jahr von der Polizei in Tirol entdeckt. Damit ging die Zahl der Aufgriffe in Tirol um 31 Prozent zurück. Österreichweit sank die Zahl hingegen um nur neun Prozent. 37 Schlepper wurden in Tirol angezeigt.

Die Polizei führte die rückläufigen Zahlen unter anderem darauf zurück, dass weniger Migrantinnen und Migranten über die Mittelmeerroute 2019 nach Italien gelangten. Daneben hätten die Kontrollen österreichischer, deutscher und italienischer Polizistinnen und Polizisten auf der Brennerroute und auf der österreichischen Seite Wirkung gezeigt. Im Rahmen des Assistenzeinsatzes gab es Unterstützung durch das Österreichischen Bundesheer.

Winterstimmung auf der Brennerautobahn
zeitungsfoto.at/Liebl Daniel
Auf der Brennerroute wurden 2019 deutlich weniger illegal Einreisende aufgegriffen als im Jahr 2018

Nach wie vor hauptsächlich Nigerianer

Bei den Nationen liegt 2019, wie bereits in den Jahren 2017 und 2018, Nigeria mit 426 illegal eingereisten Personen auf Platz eins. Dahinter folgen Marokko, Albanien und Pakistan. 83,33 Prozent der Flüchtlinge waren männlich, führte Harald Baumgartner, Leiter der Fremdenpolizei, aus. Lediglich 521 der 3.450 Aufgegriffenen waren Frauen. Zudem wurden 125 Kinder unter 14 Jahren gezählt.

Trotz der sinkenden Zahlen mahnte Landespolizeidirektor Edelbert Kohler weiterhin zur Wachsamkeit. „Mittelfristig könnte die Situation wieder brisant werden“, hielt der Landespolizeidirektor fest. „Die Menschen, die sich am Balkan, Nordafrika oder auf den griechischen Inseln aufhalten, lösen sich schließlich nicht in Luft auf“, betonte er. Gegebenenfalls könne das eingerichtete „Grenzmanagement am Brenner rasch aktiviert werden“, fügte Kohler hinzu.

Containerzug im Inntal auf dem Weg zum Brenner
Deutsche Bahn
Nur vier Personen, die illegal einreisen wollte, wurden im Vorjahr in Güterzügen von der Polizei festgestellt

Zwei Drittel der Aufgriffe auf der Straße

Etwa zwei Drittel der Aufgriffe durch die Polizei erfolgten auf der Straße, ein Drittel in Zügen. Im vergangenen Jahr wurden bei der Einreise nach Tirol verstärkt Fernreisebusse kontrolliert – insgesamt 216 Personen wurden dabei entdeckt. Zurückgegangen ist die Zahl jener, die per Güterzug illegal nach Tirol einreisen wollten. Lediglich vier Personen wurden im Vorjahr auf Güterzügen bei Kontrollen erwischt.