In wenigen Wochen startet wieder die Birkenpollensaison. Rund 15 Prozent der Tiroler leiden dann an Augenrötung, Niesreiz, Jucken oder sogar Asthma. Dreiviertel der Allergiker vertragen außerdem kein rohes Stein- und Kernobst oder Nüsse. Zurückzuführen ist diese Kreuzallergie auf eine hohe Ähnlichkeit von Allergenen in Äpfeln und Birkenpollen.
Diese Ähnlichkeit der Allergene nutzten die Forscher in der Pilotstudie. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit der Universität für Chemie und Südtiroler Studienzentren wie dem landwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg. Nach einem Blut- und Hauttest starteten die Patientinnen und Patienten mit einem kleinen Apfelstück. „Die Menge erhöht sich laufend, bis die Allergiker wieder einen ganzen Apfel essen können“, erklärt Mikrobiologin Bettina Nothegger. Die Patienten werden sozusagen sensibilisiert, ähnlich wie bei einer Spritzentherapie, die bei Allergien häufig zur Anwendung kommt.
23 Apfelsorten wurden untersucht
Auf der Suche nach der besten Therapie wurden 23 Apfelsorten in Südtirol genau unter die Lupe genommen. Am Anfang der Therapie konnten so gut verträgliche alte Sorten wie Boskop oder rotfleischige Äpfel verabreicht werden. Später bekamen die Patienten auch hochallergene Äpfel zu essen.
Knapp zwei Jahre nach dem Start der AppleCare-Studie konnten jetzt die Ergebnisse publiziert werden, freut sich Norbert Reider, Leiter der Allergieambulanz an der Klinik für Dermatologie. „Sie zeigen, dass die 52 Patienten Äpfel großteils wieder vertragen, auch die hochallergenen Sorten“. Außerdem hätten sich die Heuschnupfenbeschwerden in der Birkenpollensaison beträchtlich gebessert.
Weitere Studie im Sommer geplant
Die Behandlung mit Äpfeln sei eine gute Alternative zur herkömmlichen Spritzentherapie, so Bettina Nothegger. Sie sollte allerdings immer unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Um noch mehr Ergebnisse zu bekommen, startet bereits im Sommer eine weitere Studie. Hierfür sucht man an der Hautklinik in Innsbruck noch Teilnehmer aus ganz Tirol.