Nur alle fünf Jahre geht das Telfer Schleicherlaufen über die Bühne. Benannt ist das Schleicherlaufen nach den 40 „Schleichern“, die am Sonntag mit einer Schelle durchs Dorf ziehen. Dabei müssen sie besonders leise sein, denn „Schleicher“ heißen sie, weil man die Schelle während des Gehens nicht hören soll. Insgesamt sind bei der Telfer Fasnacht 500 Männer in 14 unterschiedlichen Gruppen aktiv, wie etwa den Bären und Exoten, den Laningern, den Beasen Buam und den Wilden. Beginn der Fasnacht ist am Sonntag bereits um 7.00 Uhr Früh, da wird die Sonne durch den Ort getragen, danach ziehen die Wilden vom Obermarkt ins Unterdorf. Dann werden von der Gruppe Bären und Exoten drei Bären im Meaderloch im Westen von Telfs eingefangen. Nach der „Zähmung“ der Bären geht es dann in einem gemeinsamen Zug zum ersten Aufführungplatz, wo die Aufführung dann um 11.00 Uhr beginnt.
Mit dem Bloch durch St. Leonhard im Pitztal und Fließ
Den „Bloch“ – eine gefällte Zirbe – tragen die Maskierten in St. Leonhard und in Fließ heuer wieder durch die Orte. Das traditionelle „Blochziachn“ kann man heuer am 2. Februar in St. Leonhard im Pitztal und am 16. Februar in Fließ bewundern.
Nach vier Jahren wieder Schemenlauf in Imst
Nach vierjähriger Abstinenz ziehen auch in Imst wieder Scheller, Roller, Hexen und Bären durch die Gassen: Am 9. Februar wird das Schemenlaufen in Imst wieder stattfinden. Dass die Imster Tradition etwas besonderes ist, zeigt auch, dass der Brauch seit 2012 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt wurde. Für einen prachtvollen Auftritt sorgen die Fasnachtsfiguren „Roller“ und „Scheller“, aber auch Hexen und Bären werden von den teilnehmenden Männern und Burschen verkörpert. Sie müssen dabei strenge Regeln einhalten: Im Zentrum des „Schemenlaufs“ stehen Roller und Scheller und ihr Tanz, das „Gangle“. Für den Roller gilt es, Eleganz und Sprungkraft zu demonstrieren. Indes muss der Scheller sein bis zu 35 Kilogramm schweres „Gschall“ – handgeschmiedete, an den Hüften befestigte Kuhglocken – in makellosen Klang versetzen.
Die Matschgerer ziehen durch Mils
Einen großen Matschgererumzug gibt es am 16. Februar in Mils, bei dem auch Abordnungen aus den umliegenden Dörfern und der Region vertreten sind. Der Kampf zwischen Frühling und Winter wird mit vielen unterschiedlichen Masken und Gewändern dargestellt. In Fritzens zeigen sich die Matschgerer am 31. Jänner und 1. Februar beim „Matschgererschaug’n“.
Winter gegen Frühling beim Wampelerreiten in Axams
Auch in Axams wird das letzte Aufbegehren des Winters beim Wampelerreiten am Unsinnigen Donnerstag, am 20. Februar, dargestellt. Die Reiter versuchen die Wampeler in die Knie zu zwingen. Die Wampeler sind durch ihre „Wampen“, also ihre dicken Bäuche gepolstert. Sie tragen weiße mit Heu ausgestopfte Leinenhemden – die Reiter versuchen sie auf den Rücken zu bringen, dürfen sie aber nur von hinten angreifen. Am Ende des Spektakels wird der Wampeler mit dem saubersten Hemd gekürt. Vor vier Jahren wurde die Praktik ins immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen.