Alpenvereinsfahne weht im Wind
Hermann Hammer
Hermann Hammer

Alpenverein freut sich über starken Zulauf

Knapp 600.000 Mitglieder, so viele wie noch nie, hat der Österreichische Alpenverein 2019 gezählt. Das war ein Zuwachs von 4,5 Prozent gegenüber 2018. Damit sieht sich der Alpenverein – mit Sitz in Innsbruck – als „starke Stimme“ gegen die geplanten Skigebietserweiterungen.

Dass der Alpinsport im Sommer genauso wie im Winter boomt, zeigen nicht zuletzt die rapide angestiegenen Mitgliederzahlen beim Österreichischen Alpenverein (ÖAV). In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Alpenverein um 220.000 Mitglieder vergrößert. 25.600 sind allein im vergangenen Jahr dazugekommen. Damit sind aktuell fast 600.000 Menschen beim Alpenverein – fast 120.000 davon in Tirol. Hier sind 2019 3.829 dem ÖAV beigetreten. Der starke österreichweite Zuwachs wird vor allem von den Tirolern mit 3.800 und den Wienern mit 8.900 Mitgliedern mehr als 2018 getragen. Mit 58.000 Mitgliedern ist der Alpenverein Innsbruck die zweitstärkste Sektionen im ÖAV.

Wanderer
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Besonders in Wien und Tirol gibt es einen starken Zulauf zum Alpenverein

Fakten zu den Mitgliedern

  • Das durchschnittliche ÖAV-Mitglied ist 42,8 Jahre alt.
  • 29 Prozent der Mitglieder sind jünger als 30 Jahre.
  • 44,6 Prozent der Mitglieder sind Frauen.
  • Etwa 25.000 Mitglieder sind ehrenamtlich tätig.

Kampf gegen Erschließungsprojekte

Beim Alpenverein selbst sieht man sich durch den Mitgliederzuwachs gestärkt: „Der Alpenverein setzt sich weiter dafür ein, massive Erschließungen wie in Tirol hintanzuhalten“, sagte ÖAV-Präsident Andreas Ermacora. Er hofft, dass in den behördlichen und gerichtlichen Verfahren gegen die Erschließungsprojekte entschieden wird und spricht dabei etwa auf den möglichen Zusammenschluss der Gletscher im Pitztal und Ötztal an – mehr dazu: UVP-Verhandlung für Gletscher-Ehe vertagt

Durch umgestürzten Baum beschädigter Wanderweg
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Wanderwege müssen laufend saniert werden

Forderung nach gesetzlicher Finanzierung

In Sachen Finanzen plädiert der ÖAV an den Bund: „Unser Ziel ist, endlich die öffentliche Förderung zur Erhaltung der alpinen Bergwelt gesetzlich festzulegen“, erklärte Andreas Ermacora. Derzeit müsse man alle drei Jahre bei der Politik vorsprechen, um zu Geld zu kommen. Doch vor allem in Zeiten der Klimakrise brauche man Ressourcen, um zum Beispiel Wege zu sanieren. Diese würden sich nämlich etwa wegen Steinschlags verschlechtern. Neben der Qualität der Wege sollen auch die Ausbildung und die Hüttenstandards verbessert werden.