Schneekanone Streif
ORF
ORF
Sport

Kunstschnee sticht Frau Holle aus

Besonders im Winter stehen Kitzbühel und die Streif unter verschärfter Beobachtung. Längst werden Schneemenge und -höhe nicht mehr der Natur überlassen. Auf der Tagesordnung stehen zentimetergenaue Berechnungssysteme, Schneekanonen und spezielle Flugzeuge.

Wie viel Schnee wo zu verteilen ist, wird auf den Zentimeter genau berechnet. Die Bergbahnen Kitzbühel haben bereits vor Jahren ein technisches Beschneiungssystem mitentwickelt. "Wenn wir heute nicht mit technischer Beschneiung arbeiten würden, könnten wir nie die Qualität liefern, die wir derzeit haben, erklärte Josef Burger, Vorstand der Kitzbüheler Bergbahnen. Es gehe nicht mehr darum, soviel wie möglich zu beschneien, sondern so schnell wie möglich und ausreichend aber nicht zu viel.

Naturschnee erschwert Pistenpräparierung

Rund 90.000 Kubikmeter Schnee wurden dieses Jahr für die Streif produziert. Auf Lkws verladen würde dabei Stoßstange an Stoßstange eine Fahrzeugkolonne von Kitzbühel bis Rosenheim entstehen. Naturschnee wäre hier aber keine willkommene Entlastung. Im Gegenteil: „Letztes Jahr war die Präparierung eine besonders große Herausforderung, weil wir sehr viel Naturschnee hatten“, so Burger. Der Naturschnee lasse sich nicht in der gewünschten Kompaktheit präparieren. „Wir mussten ihn sogar aus den Rennstrecken hinausbringen und die Schneeproduktion ist dabei fast dieselbe.“

Guten Morgen Kitzbühel

Über 13.000 Stunden Schnee wurden seit Anfang November produziert, Tag und Nacht war das Pistenteam auf der Kitzbüheler Streif im Einsatz.

kitz museum
ORF
Früher lag noch auf den Pisten Naturschnee und Menschen präparierten sie. Heute sind es Maschinen und der Schnee kommt aus der Kanone

Intelligente Schneeproduktion von langer Hand geplant

Die Grundlage für die Hahnenkamm-Pisten wird bereits im Sommer gelegt. Zunächst wird über ein Flugzeug die Fläche rund um den Hahnenkamm gescannt. Dabei entsteht ein Referenzmodell, das in die Maschinen zur Pistenpräparierung eingespielt wird. Schneeraupen fahren dann anhand der Daten dieses Modells und sind via Satelliten mit der Referenzstation verbunden. So wird die Schneehöhe der Piste auf zwei Zentimeter genau vermessen.

Noch in den 1960er Jahren wurde die Streif ausschließlich von Menschen präpariert. Heute machen das moderne Hochleistungsmaschinen, die in über 500 Stunden die Pisten für die Abfahrer vorbereiten. In den letzten zwölf Jahren hat sich die Anzahl der Schneekanonen auf der Streif auf mittlerweile 85 Geräte verdreifacht.