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pixabay/DarkoStojanovic
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Gesundheit

Ärztemangel: Zu wenig Ausbildungsstellen

Tirols Krankenhäuser bieten zu wenig Ausbildungsstellen für Nachwuchsärzte an, das kritisiert der Präsident der Ärztekammer, Artur Wechselberger. Das verursache den akuten Mangel an Allgemeinmedizinern.

Vor allem am Land sind in manchen Gemeinden schon seit Jahren die Hausarztstellen verwaist. Betroffen sind momentan die Gemeinden Landeck, Kufstein, Kitzbühel, Söll und Kirchberg. Allein in Kufstein wurde eine offene Stelle bereits 25 Mal erfolglos ausgeschrieben. Vor allem Ärztinnen und Ärzte aus der Allgemeinmedizin fehlen, was sich für die Bevölkerung besonders negativ auswirkt.

Ärztekammer sieht Krankenhäuser in der Pflicht

Um das Problem zu lösen müsse bei den Krankenhäusern angesetzt werden, glaubt Wechselberger. Dort müsse es künftig deutlich mehr Ausbildungsstellen geben. Bis 2015 gab es die Regelung, dass Krankenhäuzser pro 15 Betten eine Ausbildungsstelle einrichten mussten. Seit die Bestimmung nicht mehr gilt, betreiben die Krankenhäuser keine bedarfsgerechte Nachwuchsplanung mehr, so Wechselberger. Das verstoße aber gegen das Tiroler Krankenanstaltengesetz, das die Einrichtung von genügend Stellen ausdrücklich vorschreibt.

Ärztekammer für Tirol
Hermann Hammer
Geht es nach der Ärztekammer, sollten die Krankenhäuser wieder genug Stellen für Nachwuchsmediziner schaffen

Jungmediziner vorhanden, aber keine Stellen

„Solange die Krankenhäuser Jungmediziner auf Wartelisten für eine allgemeinmedizinische Ausbildung setzen, statt eine zusätzliche Stelle zu schaffen, werden uns Ärzte in der Niederlassung fehlen“, schließt der Ärztekammerpräsident daraus. Die Verantwortung liege also hier bei den Krankenhäusern.

Aber nicht nur: „Fakt ist, dass sich die Träger der „Fondskrankenanstalten“ – auch die öffentlichen, wie Gemeindeverbände oder Land – darum kümmern müssen, bedarfsgerecht Ausbildungsstellen zu schaffen“, so Wechselberger. Um die Zahl der Kassenärzte in den Gemeinden wieder anzuheben, müssten demnach die Krankenkassen attraktivere Stellen einrichten. Ansonsten werden Nachwuchsmediziner weiterhin abwandern.