Streufahrzeug auf der Brennerautobahn
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Chronik

Milder Winter senkt Salzverbrauch

Auf den Tiroler Straßen und Autobahnen wurde bisher nur ein Bruchteil der Salzmenge aus dem Vorjahr verbraucht. Das schont die Umwelt und spart zugleich Geld. Die Straßenmeistereien und Winterdienste sind aber auch in schneearmen Wintern im Einsatz.

Geringer Niederschlag und milde Temperaturen haben den Salzverbrauch im Dezember 2019 auf 5.800 Tonnen schrumpfen lassen. Im Jahr zuvor wurden in einem durchschnittlichen Dezember 7.300 Tonnen verbraucht, sagte Bernd Stigger, der Leiter der Straßenerhaltung beim Land Tirol. Dadurch konnten über 200.000 Euro gespart werden. Geld, das sinnvoll in anderen Bereichen eingesetzt werden könne.

Noch deutlicher werden die Einsparungen beim Salzverbrauch auf der Autobahn. Im Rekordjänner 2019 wurden dort laut Klaus Gspan von der ASFINAG 8.000 Tonnen verbraucht, heuer wurden bis Mitte des Monats nur knapp 700 Tonnen Salz gestreut. Trotz geringen Niederschlags sind die Fahrzeuge derzeit regelmäßig zur Kontrolle im Einsatz.

Sole statt Salz

Seit Jahren wird auf Tirols Straßen Sole verwendet. Seit zwei Saisonen sind erstmals zwei Streuer zu 100 Prozent mit Sole anstatt Trockensalz gefüllt. Es brauche dadurch bei der gleichen, zum Teil noch schnelleren Wirkung, geringere Mengen. In rund 80 klassischen Salzsilos sind tirolweit rund 22.000 Tonnen Salz gelagert, damit könnten zwei Drittel eines durchschnittlichen Winterbedarfs gedeckt werden.

Ein Dosiersystem berechnet die erforderlichen Mengen inzwischen automatisch. Auch der erhöhte Bedarf für schattige bzw. kältere und dadurch eisigere Straßenabschnitte wird miteingerechnet, ebenso wie Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und Niederschlag.

Schneeräumfahrzeug in Ainet
APA/EXPA/JFK
Die Straßenmeistereien sind nicht nur in intensiven Wintern im Einsatz

Auch Verkehrsteilnehmer müssen Beitrag leisten

Zusätzlich zum regelmäßigen Einsatz der Straßenmeistereien müssten aber auch die Verkehrsteilnehmer einen Beitrag leisten – selbst in schneearmen Wintern würden Winterreifen und Schneeketten zur Grundausrüstung gehören. Die Räummannschaften würden im Falle nur gut vorankommen, wenn die Straßen frei sind, jeder Lkw bzw. Pkw der hängen bleibe, behindere die Trupps, sagte Stigger.

Zu den Aufgaben des Winterdiensts zählen nicht nur das klassische Räumen und Streuen, sondern auch Kontrollfahrten. Milde Winter werden unter anderem zur Pflege von Grünflächen bzw. dem Zurückschneiden von Bäumen entlang der Straßen genutzt.