Das Land Tirol teilte mit, dass die Betreiber um eine Verschiebung der Verhandlung im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) angesucht hätten. Der Grund seien notwendige Erhebungen im Projektgebiet zwischen Ötztal und Pitztal. Diese müssten auch in der schneefreien Zeit durchgeführt werden.
Sobald die Betreiber neue Unterlagen vorlegen, werde die UVP-Behörde einen neuen Termin für die mündliche Verhandlung festlegen. Dafür werde es auch eine ausreichende Vorbereitungszeit für die Parteien in dem Verfahren geben, so das Land.
Projektbetreiber reagieren auf negative Beurteilung
Mit dem Antrag auf Verschiebung der Verhandlung reagierten die Pitztaler Gletscherbahn und die Bergbahnen Sölden auf negative Beurteilungen im Umweltverträglichkeitsgutachten. Dieses hatte unter anderem untragbare Auswirkungen auf das Landschaftsbild festgestellt. Auch die Lärmentwicklung während der Bauzeit wurde negativ beurteilt.
Wie die Projektbetreiber in einer gemeinsamen Aussendung mitteilten, habe man für das Lärmproblem bereits entsprechende Lösungen erarbeitet. Bei der Kritik in Bezug auf das Landschaftsbild brauche es dagegen noch eine „vertiefende Ausarbeitung“ mit den Fachplanern.

„Wir möchten und werden diesen neuen Anforderungen vollumfänglich nachkommen. Es ist uns insbesondere ein Anliegen, die absehbaren Veränderungen durch den Gletscherrückgang transparent zu beschreiben", so beide Bahngesellschaften. Dafür seien aber weitere Besichtigungen an Ort und Stelle im Frühjahr notwendig.
Der Alpenverein begrüßt die Vertagung
Der Alpenverein sehe sich in seinen Argumenten bestätigt, sagte der Präsident des Österreichischen Alpenvereins, Andreas Ermacora. Gletscherlandschaften seien hochsensible, nicht regenerierbare Lebensräume, die besonderen Schutzes bedürften. „Nach dieser Absage ist nicht nur mit einer massiven Verzögerung zu rechnen, sondern das gesamte Vorhaben ist damit infrage gestellt“, sagte der Präsident des Deutschen Alpenvereins, Josef Klenner.
Grundsätzliches Festhalten an umstrittenem Projekt
Die Projektbetreiber kündigten allerdings an, grundsätzlich weiter die Verbindung der beiden Gletscherskigebiete vorantreiben zu wollen. Die Pläne seien durch die Verschiebung der Verhandlung nicht beeinträchtigt. Man werde die notwendigen Unterlagen jetzt dafür erarbeiten.