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Chronik

102 Alpintote: Tirol nationaler Spitzenreiter

Vergangenes Jahr sind in Österreich im alpinen Raum 304 Menschen tödlich verunglückt. Tirol verbuchte im Bundesländervergleich erneut eindeutig die meisten Toten. Der Großteil der Personen starb beim Wandern bzw. Bergsteigen, es folgten Unfälle beim Skifahren und Klettern.

Österreichweit sind 2019 mehr Menschen in den Bergen ums Leben gekommen als im Zehnjahresmittel, in Tirol ist die Anzahl der Toten aber leicht zurückgegangen. Mit 102 Alpintoten ist Tirol gefolgt von Salzburg mit 51 und der Steiermark mit 43 tödlich Verunglückten einmal mehr der Spitzenreiter. Das zeigt die aktuelle Statistik des „Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit“ und der Alpinpolizei des Bundesminsteriums für Inneres, die die tödlichen Unfälle lückenlos erfasst.

Mehr Tote auf Pisten bzw. Skirouten als bei Touren

41 Männer und Frauen sind demnach in Tirol beim Wandern und Bergsteigen verunglückt, zwölf auf der Piste bzw. auf Skirouten, acht beim Klettern und sechs bei Skitouren.

Ursachen für tödliche Unfälle:

1. Herz- Kreislaufstörung
2. Absturz
3. Sturz, Stolpern, Ausgleiten
4. Materialversagen

Die Statistik umfasst etwa auch Flug-, Mountainbike-, Jagd-, Lift-, und Wildwassersportunfälle im alpinen Raum. Österreichweit wurden im vergangenen Jahr 27 Menschen bei Forstarbeiten getötet. Dieser hohe Anteil dürfte auf die vielen Forsteinsätze und Aufräumarbeiten nach Sturm- bzw. Schnee- und Lawinenschäden in Folge des schneereichen Winters 2018/19 zurückzuführen sein, heißt es.

Polizeihubschrauber auf dem Cellon
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In Tirol verunglückten 41 Personen beim Wandern bzw. Bergsteigen, zwei bei Hochtouren.

Der Tod am Berg ist männlich

Im Geschlechtervergleich starben sowohl auf Tirols als auch Österreichs Bergen deutlich mehr Männer als Frauen. In Tirol wurden 89 männliche und 13 weibliche Todesopfer gezählt. Der Großteil davon war zwischen 51 und 60 Jahre alt. In Summe wurden auf Tirols Bergen letztes Jahr 3.515 Personen verletzt, österreichweit waren es 7.724.

Der Anteil der Unverletzten, die einen Notruf absetzen, hat in den vergangenen zehn Jahren signifikant zugenommen und machte 2019 rund ein Drittel aller Notrufe aus. Dazu gehören Personen, die aufgrund von Erschöpfung oder Überforderung in eine alpine Notlage geraten.