Gustav Kuhn
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Kultur

Kuhn gibt Adler-Orden zurück

Gustav Kuhn, der ehemalige Leiter der Festspiele Erl, gibt seinen Tiroler Adler-Orden zurück. Das berichtet die Tiroler Tageszeitung in ihrer Samstagsausgabe. Kuhn dürfte damit einem Aberkennungsverfahren seitens des Landes zuvorkommen.

Tiroler Adlerorden
Der Tiroler Adlerorden ist eine Auszeichnung der Landesregierung für Nicht-Tiroler, deren Beziehung zum Land Tirol von besonderer politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Bedeutung sind, so der offizielle Wortlaut.

Gustav Kuhn hat seinen Tiroler Adlerorden dorthin zurückgeschickt, wo er ihn bekommen hat – an das Land Tirol. 1999, als er ausgezeichnet wurde, war die Welt für Kuhn noch in Ordnung: Der damalige Landeshauptmann Wendelin Weingartner verlieh den Orden an Kuhn für dessen Verdienste als Präsident der Festspiele Erl.

Druck von ÖVP und Grünen

Kultur-Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP) hatte am Donnerstag erstmals unmissverständlich klargestellt, dass mit dem heutigen Wissen für sie eine Ordensverleihung nicht infrage gekommen wäre. Der Blogger Markus Wilhelm hatte Vorwürfe mehrere Erl-Künstlerinnen wegen sexueller Belästigung gegen Kuhn öffentlich gemacht. Eine Gleichbehandlungskommission des Bundeskanzleramtes hatte nach Untersuchung die Vorwürfe als berechtigt angesehen. Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen in der Causa abgeschlossen.

Auch der grüne Klubobmann Gebi Mair drängte diese Woche koalitionsintern auf ein Aberkennungsverfahren. Damit setzte sich aber eine Dynamik in Gang, die laut Tiroler Tageszeitung am Freitag mit einem Brief von Gustav Kuhn den Abschluss gefunden hat. Darin informierte er das Land Tirol, dass er den Tiroler Adler-Orden zurückgeben möchte. Blogger Wilhelm schrieb am Freitagabend von einem „großen Erfolg“.