Chirurgie außen, Klinik Innsbruck
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Gesundheit

Krankenhäuser warten lange auf Millionen

Rund 80 Millionen Euro Schulden haben ausländische Patienten bei Tiroler Krankenhäusern und Arztpraxen. Tirol ist wegen der vielen Touristen besonders betroffen. Die Rechnungen werden zwar fast zu 100 Prozent beglichen. Krankenhäuser und Ärzte müsser aber oft länger als ein Jahr darauf warten.

Wenn Urlauber in Tirol eine ärztliche Behandlung in einem öffentlichen Krankenhaus oder bei einem Kassenarzt in Anspruch nehmen, müssen sie dafür im voraus nichts bezahlen. Abgerechnet wird mit den Sozialversicherungsträgern in den jeweiligen Ländern.

Abrechnung mit EU-Ländern funktioniert

Pro Jahr fallen Rechnungen in der Höhe von rund 80 Millionen Euro an. „Beinahe 100 Prozent davon werden auch bezahlt“, sagt Arno Melitopulos, Leiter der Tiroler Niederlassung der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Die Staaten innerhalb der EU haben aber 18 Monate Zeit, um ihre Rechnungen zu begleichen. Einige Länder würden diese Frist voll ausschöpfen, sagt Melitopulos.

Arno Melitopulos, Österreichische Gesundheitskasse ÖGK
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Arno Melitopulos, Landesstellenleiter Österreichische Gesundheitskasse ÖGK

Krankenanstalten finanziell unter Druck

Die finanzielle Situation der Tiroler Krankenhäuser ist angespannt. 2018 beläuft sich das Minus aller neun öffentlichen Häuser auf rund 75 Millionen Euro. Die Schulden ausländischer Patienten hätten damit aber nichts zu tun, da die Rechnungen beglichen werden, sagt Melitopulos. „Die Leistungen müssen von den Häusern aber vorfinanziert werden. Das kann zu Liquidätsproblemen führen“.

Auch von Seiten der tirol kliniken wird betont, dass die Rechnungen ausländischer Patienten fast im vollen Umfang bezahlt würden.