ARA-Rettungshubschrauber
ARA/Michael Haefner
ARA/Michael Haefner
Chronik

2019 intensives Jahr für Flugretter in Tirol

Im Jahr 2019 hatten die Tiroler Hubschrauber der ÖAMTC-Flotte und der ARA-Flugrettung insgesamt mehr als 4.000 Rettungseinsätze zu fliegen. Der ÖAMTC flog im Schnitt täglich 52 Mal. Vier Notarzthubschrauber hat er in Tirol stationiert.

„Die vier Tiroler Notarzthubschrauber aus Innsbruck, Zams, Kitzbühel und Lienz mussten im vergangenen Jahr 3.284 Mal zu meist lebensrettenden Einsätzen aufsteigen. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die ÖAMTC-Flugrettung einen festen Platz in der medizinischen Notfallversorgung Tirols hat“, erklärte Geschäftsführer Reinhard Kraxner in seiner Bilanz. Dabei entfielen 2.781 Rettungsflüge der in Tirol stationierten Maschinen auf Einsätze innerhalb des Bundeslandes, die übrigen betrafen benachbarte Regionen.

Besonders häufig internistische Notfälle und Freizeitunfälle

Die häufigsten Einsätze des ÖAMTC waren wegen internistischer und neurologischer Notfälle (36 Prozent) und wegen Freizeitunfällen im alpinen Bereich (34 Prozent) notwendig. Dazu kamen noch Arbeitsunfälle und andere Freizeitunfälle, Verkehrsunfälle machten einen geringen Anteil aus. Gegenüber dem Jahr 2018 ging die Zahl der Einsätze der ÖAMTC-Notarzthubschrauber in Tirol im Vorjahr leicht zurück, und zwar um gut drei Prozent.

Um in Notfällen schnell die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können, hat der ÖAMTC seine Hubschrauber inzwischen mit Ultraschallgeräten ausgerüstet, um so innere Verletzungen bei Patienten besser erkennen zu können.

ÖAMTC-Rettungshubschrauber
ÖAMTC
Auch der Christophorus stieg letztes Jahr wieder zu 3.284 lebensrettenden Einsätzen auf

ARA-Flugrettung in Reutte häufiger im Einsatz

Während beim ÖAMTC die Flugeinsätze in Tirol leicht rückläufig waren, verzeichnete die ARA-Flugrettung mit ihrem Helikopter in Reutte ein geringfügige Zunahme. Zurückzuführen war das unter anderem auf mehr Unfälle in alpinem Gelände, darunter insbesondere Radunfälle.

Auffällig war laut ARA der vermehrte Einsatz der Rettungswinde, mit der Bergungen aus schwer zugänglichem Gelände ohne Landemöglichkeit durchgeführt werden können. 2019 habe es die meisten Einsätze mit Rettungswinden seit der ARA-Gründung vor 19 Jahren gegeben. In 246 Fällen wurde die Rettungswinde bei Helikopterflüge im Vorjahr gebraucht, davon 180 allein im Tiroler Einsatzgebiet des Reuttener Hubschraubers.

Standort Reutte häufig gefordert

Doch auch ansonsten gestaltete sich das Jahr 2019 für die Hubschrauber des Rettungsdienstes intensiv. Allein von seinem Standort in Reutte rückte er 1.025 mal aus, nur in 50 Fällen handelte es sich um Fehleinsätze. Damit war der Standort Reutte noch mehr gefordert als jener in Fresach (Kärnten) mit 943 Einsätzen.

Mittlerweile wurden die Dienstzeiten der ARA von täglich 12 auf 16 Stunden ausgeweitet. „Unsere neuen Dienstzeiten werden von den Leitstellen intensiv in Anspruch genommen. Das ist wohl der beste Beweis, dass eine professionelle notfallmedizinische Versorgung aus der Luft auch in der Nacht absolut Sinn macht“, argumentierte Geschäftsführer Thomas Jank im Jahresrückblick. Die Nachtbereitschaft hänge aber von der Finanzierung durch Land und Sozialversicherungen ab.