Aufnahmetest Medizinstudium Innsbruck
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Bildung

Bildung der Eltern bestimmt Karriere

Nach wie vor gelingt es in Österreich relativ schwer, eine höhere Bildung als die Eltern zu erlangen. Die Initiative „talentescout-tirol“ der Universität Innsbruck unterstützt Jugendliche, die als erste in ihrer Familie studieren wollen.

Eine aktuelle OECD-Studie zeigt, dass nur elf Prozent der österreichischen Schülerinnen und Schüler aus nichtakademischen Elternhäusern ein Hochschulstudium absolvieren. Der Schnitt der 36 OECD-Staaten liegt bei 22 Prozent. „Eine höhere Bildung als die der eigenen Eltern zu erlangen, gelingt in Österreich noch immer verhältnismäßig schwer“, so die Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und der Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP).

Fehlende Vorbilder und Informationslücken

Laut Palfrader seien die niedrigen Zahlen in Tirol kein Resultat mangelnder Leistungsfähigkeit. „Sondern sie ergeben sich häufig aufgrund von fehlenden Vorbildern, finanziellen Möglichkeiten, Hemmschwellen und Informationslücken“, sagt die Bildungslandesrätin. Laut ihr steckt aber in Tirols Schülerinnen und Schülern großes Potenzial, welches es zu entdecken und fördern gelte.

Hörsaal mit Studierenden
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Nur elf Prozent der österreichischen Hochschulstudenten kommen aus nichtakademischen Elternhäusern

Das Bildungsangebot talentescout-tirol spricht studieninteressierte Jugendliche an, die sich eine Unterstützung vom Übergang von der Schule ins Studium wünschen. Vom Land Tirol wird dieses Projekt mit 50.000 Euro gefördert. Im Rahmen der von talentescout-tirol werden Schulbesuche und Beratungen durchgeführt. Laut Land Tirol ist es die einzige Initiative in Westösterreich, welche die soziale Dimension beim Zugang zu Hochschulen thematisiert.

talentescout geht in die nächste Runde

Seit Anfang der Initiative im Jahr 2016 bis Ende 2019 wurden rund 3.000 Schülerinnen und Schüler an 36 Tiroler Allgemeinen Höheren Schulen (AHS) und Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) über das Projekt informiert. Daraus ergaben sich insgesamt 194 Einzelberatungsgespräche. 13 Jugendliche wurden schließlich über einen längeren Zeitraum im Sinne des Konzepts begleitet.