Als 10-jähriges Mädchen hat Sarah Plattner aus Polling an der Klinik Innsbruck ein Spenderherz erhalten. Den Kinderwunsch gab sie deshalb aber nie auf.
Ärzte gaben grünes Licht für Schwangerschaft
„Wir haben die Medikamente umgestellt und Untersuchungen gemacht – und dann sofort grünes Licht bekommen. Ich bin sehr schnell schwanger geworden“, erzählte die junge Frau. Diese erste Schwangerschaft endete allerdings in einer Fehlgeburt. „Das war eine schwere Zeit, aber ein Jahr später haben wir uns dazu entschlossen, es noch einmal zu versuchen“, so Plattner. Jetzt würden sie und ihr Partner sich freuen, endlich ihre neugeborene Tochter Alena in den Armen zu halten.
Schwangerschaft ist größere Herausforderung
Erfolgreiche Schwangerschaften von herztransplantierten Patientinnen sind österreichweit eine Seltenheit und stellen nach wie vor eine medizinische Herausforderung dar – unter anderem aufgrund der stark wirksamen Medikamente, die sie ein Leben lang einnehmen müssen, erklärte Kardiologe Gerhard Pölzl: „Zum einen muss man die Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken und einen Abstoß des Transplantats verhindern sollen, entsprechend ausrichten. Zum anderen muss man das transplantierte Herz während der Schwangerschaft gut beobachten.“
„Größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen“
Im Falle von Sarah Plattner ist das dem Ärzteteam aus Gynäkologen, Kardiologen und Transplantationsmedizinern zum ersten Mal gelungen. Die 29-Jährige und ihr Partner wurden an der Innsbrucker Klinik vom Kinderwunsch bis zur Geburt begleitet. Die Freude über den Erfolg ist groß, ihr „größter Wunsch“ sei in Erfüllung gegangen, so die junge Mutter.
Dem Baby gehe es gut, bestätigte Gynäkologin Doris Bastl. Es sei zwar zu früh auf die Welt gekommen, was aber nicht mit der Herztransplantation zusammenhänge, sondern daran liege, dass die Patientin einen vorzeitigen Blasensprung hatte.
Weihnachten in der Klinik
Sarah und ihre Tochter Alena sind ein Beispiel, das auch anderen Herztransplantierten Frauen Mut machen soll, betonte Herzchirurgin Julia Dumfarth: „Dieser Fall zeigt, dass Vieles möglich ist. Wir möchten unseren Patientinnen und Patienten mitgeben, dass in der ersten Phase natürlich das neue Organ und die Transplantation im Vordergrund stehen. Je mehr Zeit aber seit der OP verstrichen ist, desto normaler kann das Leben wieder werden“.
Bis die junge Familie nach Hause darf wird es noch etwas dauern – Weihnachten wird in der Klinik gefeiert.