Rund 100 Patientinnen und Patienten kommen aktuell regelmäßig in die Psychosen-Sprechstunde der Innsbrucker Klinik, unter anderem Menschen, die an Schizophrenie leiden. Weil die unter Schizophrenie leidenden Menschen häufig mit Vorurteilen konfrontiert sind, wagen vielen den Schritt zur Sprechstunde nicht.
Diese Vorurteilen würden sich zum einen nicht nur auf das soziale und berufliche Leben von Betroffenen auswirken, sondern auch die Behandlungsmöglichkeiten beeinträchtigen, so der neue Klinikdirektor Alex Hofer. „Schizophrenie und affektive Störungen sind Erkrankungen, die wir mittlerweile sehr gut behandeln können“, erklärt Alex Hofer. Der 49-Jährige leitet sein 1. Oktober 2019 die Univ.-Klinik für Psychiatrie I.
Hofer ist in internationale Forschung eingebunden
„Wir rechnen in den nächsten Jahren mit weiteren Verbesserungen: Neue Medikamente sind in Entwicklung und auch in der Grundlagenforschung werden vielversprechende Ansätze diskutiert", so Hofer. Seit längerem gebe es Hinweise darauf, dass zwischen vorgeburtlichen Infektionen und einer späteren Schizophrenie-Erkrankung ein Zusammenhang bestehen könnte, nannte Hofer ein Beispiel aus der Grundlagenforschung.
An der Univ.-Klinik für Psychiatrie I liegt der Schwerpunkt der 35 ärztlichen und psychologischen Mitarbeiter sowie der Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sozialarbeiter und Pflegekräfte auf affektiven und schizophrenen Störungen sowie Demenz- und Suchterkrankungen. Innsbruck gilt als anerkanntes Schwerpunktzentrum für schizophrene Störungen.
Mehrfach ausgezeichneter Forscher als neuer Direktor
Klinik-Rektor W. Wolfgang Fleischhacker wisse aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit mit Hofer, dass er dieses Fach und die Klinik in sehr erfahrene und begabte Hände übergebe. Der 49-jähriger Alex Hofer stammt aus Innichen in Südtirol, absolvierte sein Medizinstudium in Innsbruck und habilitierte 2006. Der mehrfach ausgezeichnete Forscher ist seit 2004 durchgehen am Department für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Medizinischen Universität Innsbruck in leitender Funktion tätig. Seit 2016 war Hofer zunächst stellvertretender, ab 2017 dann interimistischer Direktor der Univ.-Klinik für Psychiatrie I.