Rinder auf der Alm
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Gesundheit

Erfolge bei der Bekämpfung von TBC

Durch höhere Abschussquoten beim Rotwild hat TBC im Lechtal zuletzt stark zurückgedrängt werden können. Vor allem bei Rindern, über die der TBC-Erreger auch auf den Menschen übertragen werden kann, gibt es weniger infizierte Tiere.

Während zuletzt in Tirol und Vorarlberg drei Betriebe mit Rindern wegen TBC gesperrt werden mussten, stimmen die Entwicklungen im Lechtal optimistisch, heißt es in einer Aussendung des Landes Tirol. Lediglich südlich des Lechs hat sich die Lage noch nicht entspannt.

Gefahr auch für den Menschen

Wildtiere, die mit Tuberkulose, also TBC, infiziert sind, können Rinder anstecken und über diese letztendlich auch den Menschen. Allein schon über die Nahrungsaufnahme kann die Krankheit auch auf den Menschen übergreifen. Um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, wurde daher in den letzten Jahren die Abschussquote beim Rotwild erhöht und die Zeit für Abschüsse verlängert.

Dadurch habe sich die Situation deutlich gebessert, erklärte der Landesveterinärdirektor Josef Kössler: „Als wir 2011 mit der Seuchenbekämpfung beim Rotwild im oberen Lechtal begonnen haben, waren in bestimmten Gebieten über 30 Prozent des Rotwildbestands mit TBC infiziert. Durch die Bekämpfungsmaßnahmen nach dem Tierseuchengesetz konnten wir die Infektionsrate in den meisten Revieren aktuell auf unter drei Prozent senken. Lediglich südlich des Lechs im Gebiet Kaisers/Steeg liegen wir noch deutlich darüber“, so der Experte.

Aufgrund der Erfolge konnte das Überwachungsgebiet nahezu halbiert werden. „Die Tendenz ist grundsätzlich positiv, aber wir dürfen die Hände nicht den Schoß legen. Es geht um die Gesundheit von Mensch und Tier“, merkte Kössler an. Vom südlichen Lechtal aus könne TBC nämlich immer noch auf das Stanzertal übergreifen.

58 Tiere sollen geschossen werden

Aktuell sind nach Tierseuchenrecht in Kaisers 58 Tiere zum Abschuss freigegeben, 32 wurden bislang getötet. Um die noch ausständigen 26 Tiere schießen zu können, wurde die dafür vorgesehene Jagdzeit von den Behörden verlängert, heißt es seitens des Landes. Tiere, die im oberen Lechtal erlegt werden, müssen dem Amtstierarzt vorgelegt werden. Damit soll verhindert werden, dass Menschen, die das Fleisch essen, sich mit TBC anstecken. Auch nach einem Aufenthalt auf einer Alm werden die Rinder auf TBC untersucht.

Zwischen 2014 und 2018 war die Infektionsrate beim Rotwild mit 6,6 Prozent noch vergleichsweise hoch. Die aktuellen Entwicklungen verbessern die Situation jedoch.