Viola Haas leidet seit ihrer Geburt an dem Gendefekt „Arthogryposis Multiplex Congenit (AMC)“. Bei dieser Erkrankung sind Sehnen, Muskeln und Bindegewebe nicht richtig ausgebildet und deshalb versteifen fast alle Gelenke.
Diese Diagnose erhielt die Familie zwei Tage nach Violas Geburt. Damals glaubte man, dass sie später auf einen Rollstuhl angewiesen sein wird. Im Alter von sechs Jahr kam es aber zur großen Überraschung: Viola ging das erste Mal selbstständig.
Schon 17 Operationen hinter sich
17 Mal musste Viola Hass bereits an Händen, Armen, Beinen und Füßen operiert werden. Die verdrehten Gelenke wurden dabei geradegestellt. Für Violas Familie steht fest, dass ihre Krankheit kein Grund für Resignation ist. Sie soll ein selbstbestimmtes Leben führen.
Unterstützung durch Licht ins Dunkel
Nichtsdestotrotz wird Viola lebenslang zur Physiotherapie gehen müssen. Der Licht-ins-Dunkel-Soforthilfefond hat sie heuer mit mehreren Spezialtherapien in Osttirol unterstützt.
„Nach der Therapie in Osttirol geht’s mir viel besser. Es ist zwar sehr anstrengend und tut manchmal auch weh, aber danach bin ich wieder viel beweglicher“, sagt Viola Haas.
Jede Woche Fitnesstraining
Die Volksschülerin kräftigt ihren kleinen Körper außerdem jede Woche beim Fitnesstraining. Stretching, Gleichgewichtsübungen und Mobilisation stehen am Trainingsplan. Von ihrem Trainer Florian Stern von „East Inn Sports“ bekommt sie kostenloses Personaltraining.
Violas großer Ehrgeiz fasziniert den Coach: „Als wir vor 6 Jahren gemeinsam angefangen haben zu trainieren, hat Viola weder sitzen noch gehen, geschweige denn laufen können. Jetzt kann sie das alles! Es ist bewundernswert wie sie sich immer wieder nach jeder Operation aufrafft und weiterkämpft.“
Viola lässt sich Lebensfreude nicht nehmen
Viola ist ein Energiebündel und hadert nicht mit ihrem Schicksal. Ganz im Gegenteil: Sie kämpft dagegen an. Ihr unermüdlicher Trainings- und Therapieeinsatz macht sich mittlerweile auch auf den Röntgenbildern bemerkbar: „Mein Doktor hat mir gesagt, dass sich meine Wirbelsäule in den letzten Jahren sehr gebessert hat“, erklärt Viola.
Die lebensfrohe Drittlklässlerin will fleißig weiter trainieren und hat noch viel vor: „Ich möchte aufs Zuckerhütl gehen, später einmal Ärztin werden und auf einem großen Bauernhof leben. Dafür muss ich immer weitertrainieren. Man darf nie aufgeben.“