Masernimpfung bei einem Kleinkind
APA/GEORG HOCHMUTH
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Politik

Masernimpfung: Tirol setzt auf Aufklärung

In der Debatte um eine Masernimpfpflicht hat sich Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) am Freitag für Aufklärung und Prävention ausgesprochen. Allerdings kann er sich eine Impfpflicht als äußerstes Mittel vorstellen.

„Der Schlüssel zu einer möglichst umfassenden Durchimpfungsrate liegt in erster Linie in Information und Aufklärung für die Bevölkerung“, sagte Tilg. Er verweist auf eine Informationskampagne des Landes zum Impfen. Im ersten Halbjahr seien in Tirol 50 Prozent mehr Masern-Mumps-Röteln(MMR)-Impfungen verabreicht worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt waren es 12.418 Impfungen, das waren um 4.113 Impfungen mehr als im Jahr davor.

In Tirol wurden heuer bisher elf Masernfälle, österreichweit 148 verzeichnet. Auffallend war, dass im Jänner sechs Babys aus dem Unterland vorsorglich in der Klinik in Innsbruck aufgenommen wurden, weil sie möglicherweise Kontakt zu einem an Masern erkrankten Kind in einer Kinderarztordination hatten.

Tilg: Impfpflicht nur im Notfall

Unter gewissen Voraussetzungen ist für Tilg auch eine Impfpflicht vorstellbar. „Sollte es sich aber als erforderlich erweisen, wär als äußerstes Mittel auch eine Impfpflicht vorstellbar. Ein einheitliches Vorgehen aller Bundesländer ist für mich entscheidend“, sagt der Gesundheitslandesrat.

Impfstoff gegen Masern
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Die MMR-Impfung soll zwei Mal verabreicht werden

Zwei Bundesländer für Masernimpfpflicht

Die Landeshauptleute von Niederösterreich und der Steiermark haben sich im Ö1-Morgenjournal am Freitag für eine Masernimpfpflicht ausgesprochen. Mit ihrer Forderung haben sie eine neue Debatte darüber ausgelöst. Das Gesundheitsministerium sowie andere Bundesländer sprachen sich für Aufklärung aus.