Zebrastreifen Ampass
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Chronik

Gefährlicher Weg für Rollstuhlfahrerin

Ein gefährlicher Zebrastreifen macht einer Rollstuhlfahrerin in Ampass zu schaffen. Jeden Tag muss sie die stark befahrene Bundesstraße überqueren, am Zebrastreifen gibt es keine Beleuchtung und der Gehsteig ist nicht abgeflacht. Jetzt kommt offenbar Bewegung in die Sache.

Seit über einem Jahr lebt Marietta Singer in einem Haus an der viel befahrenen Bundesstraße in Ampass. Um über die Straße zur Bahnstation nach Hall zu gelangen, muss sie einen gefährlichen Weg auf sich nehmen. Weil der Gehsteig nicht abgeflacht ist, muss sie ein Stück weit auf der Straße fahren. Begleitet wird sie dabei von ihrem Assistenten. „Ich kann mit meinem Rollstuhl nicht auf den Gehsteig ausweichen“, so Singer, sie fühle sich oft wie eine Zielscheibe.

Frau im Rollstuhl auf Straße, Mann geht auf Straße, Auto fährt vorbei
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Ihr zweites Problem am Weg über die Straße ist der unbeleuchtete Zebrastreifen. Bereits vor eineinhalb Jahren hat sich Singer mit diesem Problem an Gemeinde und Land gewandt, aber ohne Erfolg: „Ich wurde immer wieder vertröstet, dass etwas gemacht werden wird. Aber es ist nichts passiert. Es geht ja nicht nur um mich, es gehen hier auch Kinder, es gibt eine Bushaltestelle – ich finde das grob fahrlässig.“

Hubert Kirchmair, Bürgermeister von Ampass, ist beim Lokalaugenschein mit dem ORF Tirol dabei. Er kennt das Problem von Frau Singer. Die Gemeinde Ampass könne es aber nicht alleine lösen, auch die Landesstraßenverwaltung und die Bezirkshauptmannschaft seien mit dem Zebrastreifen befasst, so Kirchmair.

Personen vor Zebrastreifen
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„Der Zebrastreifen ist ein Altbestand. Heutzutage würde man den nicht mehr verordnen, weil die Frequenz bei weitem nicht passt. Es gehen den ganzen Tag nicht so viele Leute drüber wie normalerweise stündlich drübergehen müssten. Wir haben uns mit der Sache schon befasst, es gibt seit zwei Jahren Schriftverkehr mit den Behörden, wie man das lösen könnte.“

Auch wenn es nicht viel Fußgängerverkehr gibt, sollten diejenigen, die die Straße überqueren müssen, das sicher tun können, meint auch der Bürgermeister. Und so ist jetzt offenbar doch eine Lösung möglich: Der Gehsteig soll abgeflacht und der Zebrastreifen beleuchtet werden. „Die Beleuchtung werden wir sofort angehen“, verspricht Bürgermeister Kirchmair. Die Lampen seien schon bestellt. Zudem soll der Zebrastreifen 50 Meter nach Westen zur Bushaltestelle hin verlegt werden, so der Bürgermeister.

Menschen wie Frau Singer stoßen im Alltag auf viele Barrieren. Wie der Fall in Ampass zeigt braucht es oft einen langen Atem, um zumindest einige dieser Barrieren zu beseitigen.