Die Entscheidung ist eigentlich schon gefallen: Die ASFINAG will die alte Luegbrücke neu bauen. Die Anrainer in Gries am Brenner sollen bereits nächste Woche über die Brückenpläne informiert werden, heißt es, der Plan liege schon beim zuständigen Verkehrsministerium in Wien. Die ASFINAG erwartet sich einen positiven Bescheid im Februar, spätestens im März nächsten Jahres.
Platter hat sich in Wien beschwert
Die betroffenen Anrainer würden vor vollendete Tatsachen gestellt, empört sich Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Es könne nicht sein, dass die ASFINAG ein Projekt vorstelle, die Entscheidung aber schon gefallen sei, und man „gnädigerweise“ die Bevölkerung informiere.
Obwohl die Zuständigkeit in Wien liegt, macht Platter Druck: „Man könnte vielleicht sagen, dass es egal ist, was der Tiroler Landeshauptmann sagt, aber das wird nicht der Fall sein“, ist er sich sicher. Man müsse noch einmal ergebnisoffen mit den Anrainern reden und erst dann die Entscheidung fällen. Er habe sich bereits an den Geschäftsführer der ASFINAG in Wien gewandt und seine Haltung sei dort „natürlich auch aufgenommen“ geworden.
Felipe: ASFINAG muss sich mit Land abstimmen
Ohne die Betroffenen zu entscheiden sei bei solchen Großprojekten unerhört, beschwert sich auch die Tiroler Verkehrslandesrätin und Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne). Sie hofft auf die Unterstützung der zukünftigen Regierung – die Brücke sei „auch Thema der aktuellen Gespräche auf Bundesebene“. Zudem glaube sie, „dass manche Dinge besser zu entscheiden sind, wenn es eine neue Bundesregierung gibt, die diese Entscheidung politisch verantwortlich mittragen und vorantreiben“ kann.
Obwohl die ASFINAG das Verkehrskonzept für einen Brückenneubau selbst erstellt und auch von Rechts wegen die endgültige Entscheidung fällen darf, sei man in Tirol nicht machtlos, ist Felipe überzeugt: „Bei solchen Großprojekten gibt es natürlich eine Vielzahl von Verfahren und Notwendigkeiten, bei denen sich die ASFINAG auch mit der Tiroler Landesverwaltung abstimmen muss“, erklärte Felipe: „Ein Projekt gegen die Bevölkerung ist dieser Tage nicht mehr möglich und das ist auch gut so.“