Pflegerin mit Mann im Rollstuhl
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Politik

Pflegegehalt: Land will nachverhandeln

Regelrecht gestürmt wird eine am Mittwoch initiierte Onlinepetition an Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) gegen weniger Lohn für Pflegeberufe. Seit Mittwoch 11.00 Uhr unterschrieben bereits Tausende. Jetzt soll nachverhandelt werden, sagte der zuständige Landesrat.

Vor allem Pflegeassistentinnen und Heimhilfen würden bei einem Wechsel in das neue Gehaltsschema weniger als bisher verdienen, heißt es in der Petition. Das neue Gemeinde-Vertragsbedienstetengesetz gilt ab 1. Jänner.

In der Petition werden Landeshauptmann Günther Platter und die gesamte Tiroler Landesregierung aufgefordert, das „Gehaltsschema neu“ umgehend zu reparieren.

Gespräche mit Arbeitnehmervertretern

Seitens des Landes hat man jetzt rasch reagiert. Schon Anfang Dezember soll es dazu einen runden Tisch mit Arbeitnehmervertretern beim zuständigen Landesrat Bernhard Tilg geben. Zentrale Forderung ist, „dass keine einzige Pflegefachkraft durch den Übertritt ins „Gehaltsschema neu“ finanzielle Einbußen erleiden dürfe“.

Laut Tilg nehme das Land für die Angleichung des Gehaltsschemas rund 4,9 Millionen Euro zusätzlich in die Hand, aber: „Im Zuge der Optionsberatungen hat sich herausgestellt, dass es vor allem bei Pflegeassistentinnen und -assistenten beim Übertritt ins neue Schema zu Einschnitten beim Gehalt kommen kann. Gemeinsam mit allen Systempartnern werden wir deshalb noch vor Inkrafttreten des neuen Systems im Jänner 2020 Möglichkeiten suchen, um hier einen Ausgleich zu schaffen. Eine erste Gesprächsrunde mit den Gewerkschaften ist bereits für Anfang Dezember vereinbart.“

Neues System bei Neuanstellung oder Wechsel

Betroffen von der neuen Regelung sind die Pflegeassistenten und Heimhelfer in 57 von insgesamt 92 Altenwohn- und Pflegeheimen in Tirol, die bei der Entlohnung unter das Gemeinde-Vertragsbedienstetengesetz fallen. Jeder in der Pflege bereits Beschäftigte ist, soll selbst entscheiden können, ob er in das neue System wechselt, oder im alten verbleibt. Bei einer Neuanstellung steigt man aber automatisch in das neue System ein und auch, wenn man den Arbeitsplatz wechselt.