Depaoli hat am Wochenende auf Facebook ein Video gepostet, in dem eine Kunstinstallation im Inn liegt bzw. „entsorgt“ ist, wie Depaoli schreibt. „Gut gemacht oder???“, fügte er hinzu.
Onay statt Depaoli
Das hat im Innsbrucker Gemeinderat für Entrüstung gesorgt, zumal Depaoli im Kulturausschuss der Stadt war. Die Grünen haben ihm ihren Sitz im Kulturausschuss entzogen, teilte Klubobfrau Renate Krammer-Stark mit. „Eine solche Haltung ist für uns Innsbrucker Grüne inakzeptabel“, sagte sie. In der Sitzung am Dienstag wurde anstatt Depaoli Mesut Onay (Liste ALI) nominiert. Die Grünen haben diesen Sitz freiwillig abgegeben.
Breite Ablehnung
„Kunstwerke zu zerstören und derlei Gewaltakte zu loben, ist inakzeptabel“, fasst die Vorsitzende des Kulturausschusses Irene Heisz (SPÖ) zusammen. Die Freiheitlichen halten in einer Aussendung fest: „Jegliche Zerstörung oder Beschädigung fremden Eigentums wird von uns abgelehnt.“ Für Innsbruck begrüßt, dass die Grünen Depaoli den Sitz im Kulturausschuss entzogen haben. Depaoli habe die Kulturangebote ausschließlich nach seinem persönlichen Geschmack bewertet. „Das ist ein Zugang, der für die Freiheit der Kunst mehr als bedenklich ist“, sagt Theresa Ringler (Für Innsbruck).
Depaoli zeigt sich unbeeindruckt
Der Klubobmann der ÖVP, Christoph Appler, meint: „Die widerrechtliche Entfernung der Plastik des Künstlers Chris Moser ist keinesfalls zu tolerieren, noch zu rechtfertigen, auch wenn manche dieser provokativen Installation ablehnend gegenüberstehen.“ Auch für NEOS ist die Abberufung Depaolis ein richtiges Signal. Depaoli selbst sagte am Dienstag „Kunst darf nicht alles“. Er lasse sich den Mund nicht verbieten.