Selbstfahrender Bus Meran
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Verkehr

Test: Selbstfahrender Bus in Meran

Meran setzt auf innovative Mobilität. Zum ersten Mal in Italien wird ein selbstfahrender Elektrobus auf einem urbanen Parcours getestet. Der Mini-Bus erkennt selbständig den Weg und kann Hindernissen ausweichen.

Insgesamt eine Woche lang soll das Experiment dauern. In einem Elektro-Kleinbus können sich die Bürgerinnen und Bürger Merans auf eine Reise in die Zukunft begeben. Die Innovation auf vier Rädern kommt ohne Fahrzeuglenker aus, denn das Gefährt ist voll automatisiert unterwegs. Autonomes Fahren mag dem einen oder anderen vielleicht nicht recht geheuer sein, die Wahrscheinlichkeit, einen Unfall zu bauen, ist auf der derzeitigen Teststrecke aber äußerst gering. Knapp 10 Minuten dauert die Testfahrt mit dem modernsten Shuttlebus Italiens. Mit 12 km/h tuckert der Mini-E-Bus die Passerpromenade auf und ab. Für eine Zulassung im Straßenverkehr fehlt es in Italien an gesetzlichen Regelungen.

Selbstfahrender Bus in Meran
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Blick aus dem selbstfahrenden Bus.

17 Sensoren finden den Weg

17 eingebaute Sensoren sind für die Sicherheit zuständig. Das Fahrzeug scannt die Umgebung in Echtzeit ab und erkennt, was um sich herum passiert. Befinden sich Hindernisse auf der Straße, wie zum Beispiel ein Fußgänger, kann das System dementsprechend reagieren. Hindernisse sollen erkannt und umfahren werden, die Fehlerquote des Fahrzeugs beträgt nur einen Zentimeter. Im Notfall stoppt der Bus abrupt. Während den Testfahrten finden bis 15 Personen Platz an Bord Platz. Darunter auch ein Assistent, der für das Ein- und Aussteigen der Fahrgäste verantwortlich ist und nebenbei seine Passagiere über die Technologie und Funktionsweise des Gefährt informiert.

Selbstfahrender Bus in Meran
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Ein Bus ohne Busfahrer.

Schweiz am Projekt beteiligt

Das Experiment ist Teil des Projekts MENTOR, das mit 1,5 Millionen Euro vom Kooperationsprogramm Interreg V-A Italien-Schweiz finanziert wird. Daran beteiligt ist die Stadtgemeinde Meran, wie auch die Schweizer Stadtgemeinde Brig-Glis. Das Projekt sieht noch weitere Initiativen vor, die die Zukunft der Mobilität in die Alpenstädte bringen soll: Bike Sharing, Car Pooling oder Rufbussen, die in Echtzeit übers Smartphone gebucht werden können.

Für Merans Bürgermeister Paul Rösch sei die Gestaltung der zukünftigen Mobilität im Alpenraum, wo ganz andere Bedingungen als in den dicht besiedelten Großstädten gegeben sind, eine spannende Herausforderung. Wie man technischen Fortschritt mit umweltschonenden Kriterien in Einklang bringen könne, das sei eines der wesentlichen Entwicklungsthemen.

Eine Woche für die Testfahrten

Vom 25. November bis zum 1. Dezember, jeweils von 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr, können interessierte Bürger und Bürgerinnen sich beim Informationsstand im Gartenweg am oberen Ende der Wandelhalle einfinden. Von dort weg startet die 70 Meter lange Teststrecke. Ist die Probephase gut verlaufen, sollen die E-Busse ohne Lenker künftig im öffentlichen Netz als ergänzendes Verkehrsmittel eingesetzt werden. Noch bringt der Anblick des gemütlichen Mini-Busse seine Fahrgäste zum Schmunzeln, doch die Stadt Gemeinde Meran ist sich sicher: Es sind nur ein paar hundert Meter für ein Elektrofahrzeug, aber eine große Strecke für das autonome Fahren in Italien.