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Soziales

450 Betretungsverbote in einem Jahr

Im vergangenen Jahr sind in Tirol 448 Betretungsverbote ausgesprochen worden. Anlässlich der Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ gibt es zahlreiche Veranstaltungen, um auf Gewalt und Verbesserungsmöglichkeiten hinzuweisen.

Nach einer Drohung oder Misshandlung kann die Polizei ein Betretungsverbot aussprechen, wenn die Beamten annehmen müssen, dass Leben, Gesundheit oder Freiheit des Opfers gefährdet sind. Die gewalttätige Person darf sich dann der Wohnung 14 Tage lang nicht nähern.

Opfer meist Frauen und Mädchen

In Tirol wurde im vergangenen Jahr 448 mal ein Betretungsverbot ausgesprochen. Am häufigsten im Bezirk Innsbruck-Land (109), gefolgt von Innsbruck (82), Kufstein (80), Schwaz (59), Kitzbühel (55), Landeck und Lienz (je 17 mal) und Reutte (6). Diese Zahlen hat die SPÖ präsentiert.

Österreichweit sind demnach im vergangenen Jahr 8.076 Betretungsverbote ausgesprochen worden. 18.526 Opfer von familiärer Gewalt wurden betreut. 84 Prozent der Opfer waren Frauen und Mädchen. In 91 Prozent der Fälle waren die Gefährder männlich – mehr dazu in Tatort Zuhause: Wo Frauen besonders gefährdet sind.

Mehr Schutzeinrichtungen gefordert

Die SPÖ fordert anlässlich der Aktion „16 Tage gegen Gewalt“ in einer Aussendung einen Ausbau von Frauen- und Gewaltschutzeinrichtungen. Laut der SPÖ-Frauenvorsitzenden Selma Yildirim fehlen in Tirol 20 Gewaltschutzplätze, besonders im Oberland. Ihrer Meinung nach brauche es auch mehr Geld für Prävention und Anti-Gewalt-Training.

Die Aktion „16 Tage Gewalt gegen Frauen“ beginnt am Montag und dauert bis zum 10. Dezember.