Der Verein „Lie Detectors“ versucht den kritischen Kopf von Jugendlichen zu wecken. Hunderte Journalistinnen und Journalisten sind in drei Ländern unterwegs und geben Tipps, wie man Fake News, Falschnachrichten, Satire und Clickbaiting entlarvt. Jetzt gibt es die Workshops, die die Medienkompetenz steigern sollen, auch in Tirol.
Clickbait:
Damit sind reißerische Schlagzeilen gemeint, die Leserinnen und Leser neugierig machen und sie so auf Internetseiten locken.
Die freie Journalistin Rebecca Sandbichler ist eine der Vortragenden. Sie gibt Einblicke in das journalistische Arbeiten und Tipps, wie man falschen Nachrichten auf die Schliche kommt.
Logisch denken und hinterfragen
Auch in der Klasse 4a der NMS Pembaurstraße – die ehemalige Rennerschule – in Innsbruck werden Nachrichten vor allem über soziale Netzwerke und das Internet konsumiert. Woher die Nachrichten genau kommen, wissen die Schülerinnen und Schüler aber selten. Dennoch bringen die Jugendlichen die Grundausstattung für kritischen Medienkonsum – Logik und einen wachen Kopf – schon mit, sagt Rebecca Sandbichler. Diese Werkzeuge müssten nur eingesetzt werden.
Hilfreiche Tools zum Faktencheck
Es sei unrealistisch zu glauben, dass man bei jedem Lesen und Schreiben datenforensische Methoden anwenden könne, sagt Sandbichler, es gehe darum, das kritische Denken zu fördern. Zu zeigen, dass es sich lohnt Fakten zu prüfen und zu unterscheiden, was richtig und falsch ist. Über das hinaus gibt es aber auch Tools, mit denen man Quellen verifizieren kann. Zum Beispiel die Online Plattform mimikama.at, eine Bildrückwärtssuche, mit der man herausfinden kann woher Bilder kommen.
Verein zur Stärkung der Medienkompetenz
Der Verein „Lie Detectors“ ist in Brüssel gegründet worden und mittlerweile in drei Ländern aktiv. Mehr als zweihundert Journalistinnen und Journalisten versuchen den kritischen Kopf bei Jugendlichen zu wecken. Die Gründerin von „Lie Detectors“ Juliane von Reppert-Bismarck ist ebenfalls erfahrene Journalistin. Junge Menschen denken in Plattformen, sagt von Bismarck gegenüber dem ORF. Sie sei überrascht gewesen, dass Instagram und Co. für viele junge Menschen als vollwertige Quelle gelten. Der Verein will außerdem das Vertrauen in den Journalismus stärken und eine kritische Medienausbildungen in Stundenpläne integrieren, so von Reppert-Bismarck.