Bei Baggerarbeiten in Gaimberg wurden am Montagabend durch einen Bagger mehrere Elemente einer Hangsicherung aus dem Boden gerissen um diese auszutauschen. Durch diese Arbeiten erschien laut Polizei der Hang instabil und drohte auf darunterliegende Häuser abzurutschen. Der Bürgermeister ließ die Arbeiten daraufhin einstellen.
Landesgeologe ordnete Evakuierung an
Die Begutachtung des Hanges durch den Landesgeologen ergab, dass die Hangsicherung wegen mehrerer gebrochener Sicherungselemente instabil und nicht mehr gegeben war. Ein Hangrutsch war nicht mehr auszuschließen, weshalb auf Anraten des Landesgeologen und auf Anordnung des Bürgermeisters die darunter befindlichen Wohnhäuser evakuiert wurden. 18 Personen aus sieben Häusern wurden von der Freiwilligen Feuerwehr aus ihren Häusern gebracht, sie kamen zum Teil in einem Hotel und zu einem Teil bei Verwandten unter.
Mure drang in Haus ein
Am Dienstag ging oberhalb von Dölsach eine Mura aus Geröll, Erde und umgerissenen Bäumen ab. Zuerst traf sie auf eine Steinschlagsicherung und eine Gemeindestraße, welche beschädigt wurden, danach traf sie zwei darunterliegende Wohnhäuser und eine Holzhütte. Bei einem Wohnhaus drückte die Mure die Fenster ein und gelangte so in das Hausinnere. Die Betroffenen blieben unverletzt, sie kamen bei Verwandten unter. Nach einem Lokalaugenschein konnte der Landesgeologe Entwarnung geben, die Bewohner können damit wieder in ihre Häuser zurück.
Bewohner im Debanttal abgeschnitten
Nach einem Murenabgang am Dienstagmorgen sind im Debanttal die Bewohner von etwa zehn Häusern von der Umwelt abgeschnitten, weitere Häuser im Tal sind jedoch von Iselsberg erreichbar.
Nach und nach würde eine Straßenverbindung nach der anderen wieder aufgehen. Zudem seien Kindergärten und Schulen großteils wieder geöffnet, teilte das Land am Dienstag mit. Auch die Lawinengefahr ging von Stufe 4, große Gefahr, auf Stufe 3, erhebliche Gefahr, zurück. Eine spezielle Gefahr bleibt vorerst noch in Form von Gleitschneelawinen, die durch die feuchten Schneemassen auf den steilen Wiesenhängen ausgelöst werden könnten.
Noch über 1.000 Haushalte ohne Strom
Nach wie vor sind in Osttirol etwa 1.040 Haushalte ohne Strom. Laut einer Mitteilung der TINETZ von Dienstagmittag sind derzeit 150 firmeneigene Mitarbeiter im Einsatz, die von Fremdfirmen und Netzbetreibern aus Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg unterstützt werden. In Summe seien zwischenzeitlich 27.900 Haushalte von Stromausfällen betroffen gewesen. Unter anderem in Teilen des Lesachtales, des Villgratentales, des Defereggentales oder des Kalser Tales habe man aufgrund der Sperren noch nicht die Lage vor Ort erkunden können.
Die Behebungsarbeiten werden voraussichtlich bis kommende Woche andauern, rechnen die TINETZ-Verantwortlichen. Sollten Kunden keinen Strom haben obwohl die Gemeinde bereits versorgt ist, soll man laut TINETZ die Störungshotline 050708 123 informieren.
Felbertauernstraße noch geschlossen
„Von 64 Anforderungen für Hubschrauber-Erkundungsflüge konnten bereits 53 abgearbeitet werden. Laufend werden Straßen wieder geöffnet, die Felbertauernstraße muss noch geschlossen bleiben“, erklärte Bezirkshauptfrau Olga Reisner.