Wie genau der rote Amerikaner ins Südtiroler Unterland kommen konnte, ist noch unklar. Für das Landesamt für Jagd und Fischerei steht jedoch fest, dass menschlicher Einfluss dazu beigetragen haben muss. Durch den globalisierten Verkehr gelangte der Rote Amerikanische Sumpfkrebs nach Europa, wo er sich zuerst in der Poebene und dann in anderen europäischen Regionen ausgebreitet hat. Die Ansiedlung in den Wassergräben im Unterland könnte durch die Entleerung privater Aquarien passiert sein. Die fremden Krabben werden jetzt eingefangen und gezählt.
Hoch invasive Art
Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs muss laut dem Amt für Jagd und Fischerei in Südtirol ausgerottet werden. Denn er ist eine hoch invasive Tierart und reproduziert sich viel stärker als heimische Krebsarten. Das robuste Tierchen verdrängt auch Schwanzlurche, Frösche und Salamander. Mit dem Bau tiefer Tunnel beschleunigt der Sumpfkrebs langfristig die Erosion der Ufer und stört dort die Flora und Mikrofauna. Und er kann Krankheiten wie die Krebspest übertragen.
Verbreitung muss gestoppt werden
Zum ersten Mal wurde der rote Sumpfkrebs vor zwei Jahren im Naturpark Trudner Horn entdeckt. Damals waren es nur einzelne Tiere. In den Gräben rund um Neumarkt ist er jetzt wieder zahlreich zu finden. Doch die Tage der Ami-Krabbe sind in Südtirol gezählt. Die Jäger und Fischer haben den Kampf gegen sie eröffnet.
Manch Hobbykoch fragt an dieser Stelle vielleicht, ob der Krebs auch auf dem Teller enden darf. Grundsätzlich ist das Krustentiere aus Nordamerika genießbar. In manchen Restaurants findet man sie sogar als Hummer-Ersatz auf der Speisekarte. Allerdings sei der Heißhunger gebremst: Das fangen der Tiere sollte am Ende doch den Profis überlassen werden.