rote IVB Tram in Innsbruck
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IVB: Lieferprobleme ziehen sich fort

Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) hadern nach wie vor mit Lieferproblemen. Ende 2018 hätten 20 neue Garnituren gelieferten werden sollen. Noch immer sind sieben Garnituren ausständig. Hinzu kommen Probleme bei der Zustellung von Weichensteuerungsanlagen.

Die IVB kündigten eine Fahrplanumstellung für den 15. Dezember an. Fast auf allen Linien wurden die Fahrzeiten überarbeitet. Bis dahin haben die Verkehrsbetriebe aber noch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Neben den sieben immer noch ausständigen Straßenbahngarnituren gibt es Probleme mit den Weichen. In der Anichstraße und am Leipziger Platz fehlen laut Martin Baltes, Geschäftsführer der IVB, noch zwei wichtige Weichensteuerungsanlagen.

Straßenbahn in der Innsbrucker Museumsstraße
Hermann Hammer

Das liege an der Firma „Hanning & Kahl“ und nicht an den IVB selbst. Man hoffe, dass die notwendigen Teile noch vor dem Neustart der Linien am 15. Dezember eingebaut werden können, garantieren könne das die Firma aber nicht. Aufgrund des engen Zeitfensters werden die IVB vorerst an den beiden Kreuzungen auf Weichenheizungen verzichten müssen. „Wir werden also immer ein Team vor Ort haben, das bei Schneefall die Weichen freiräumt“, so Baltes.

Vetragsstrafen von 2,7 Millionen Euro für Bombardier

Von den 20 neuen Garnituren für das Innsbrucker Straßenbahnnetz, die vom kanadischen Bahntechnik-Hersteller Bombardier gebaut werden, sind erst 13 in Innsbruck. Eine weitere Garnitur soll bis Ende diesen Jahres geliefert werden. Die sechs restlichen Garnituren werden dann bis spätestens Mai 2020 erwartet. „Diese 13 Bahnen sind das Minimum für den gesamten Betrieb. Als Reserve müssen Dieselbusse herangezogen werden“, sagte Baltes.

Hinzu kommt, dass von den 13 bereits gelieferten Garnituren zumindest neun Probleme mit der Ansteuerung der Bremsen haben. Deshalb komme es auch oft zu übermäßigen Lärm durch die Straßenbahnen. Durch die von Bombardier verursachten Umstände sind bereits Vetragsstrafen in Höhe von 2,7 Millionen Euro für Bombardier angefallen. „Diese werden auch fällig“, so Baltes.

Einige Neuerungen im Fahrplan ab 15. Dezember

Haltestellenumbenennungen:
– „Fritz-Konzert Straße“ in „Cineplexx“
– „Kranebitten“ in „Andreas-Dipauli-Straße“
– „Bilgeristraße“ in „Igls Alte Station“
– „Kranebitter Klammgeist“ in „Kranebitten Bahnhof“

„Unsere Kundschaft ist über die Zeit der vielen Baustellen in diesem Jahr mit der Pünktlichkeit unzufrieden geworden“, sagte Baltes. Darum wurden die Fahrzeiten auf fast allen Linien überarbeitet. Die größte Änderung werde es bei der Linie T geben. Dort soll künftig ein zusätzlicher Bus eingesetzt werden. Dieser wird durch Reduzierungen bei den Linien 1 und 3, die dann wieder als Straßenbahnen geführt werden, am Samstag finanziert.

So soll das Geld da genutzt werden, wo es die Öffi-Nutzer auch wirklich brauchen, sagte Baltes. Ab dem 15. Dezember wird auch die Linie 5 wieder über den Hauptbahnhof verkehren. Bei der Stubaitalbahn wird es künftig eine zusätzliche Abendfahrt ab 23.17 Uhr vom Hauptbahnhof geben.

Straßenbahn in Innsbruck
ORF
Die Linien 1 und 3 werden ab 15. Dezember wieder als Straßenbahnen geführt

Neue Fahrpläne sollen Mitarbeiter entlasten

Anfang Juli diesen Jahres gab es heftige Kritik des ÖGB zu „schockierenden Arbeitsbedingungen“ bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben – mehr dazu in Nach Kritik an IVB: Konsequenzen gefordert. Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grünen) forderte daraufhin, dass alle Vorwürfe geklärt werden. „Die Kunst ist es den Fahrerinnen und Fahrern Fahrpläne zu geben, die sie entlasten“, so Willi. Vor allem während der vielen Baustellen und auch durch die Technik- und Lieferprobleme wären die IVB-Mitarbeiter oft unter Stress.

„Ich glaub den Mitarbeitern gehts nicht blendend aber ich hoffe immer besser“, sagte Baltes. Die Planung der neuen Zeiten hätte es zwar schon vor der Betriebsversammlung nach der ÖGB-Kritik gegeben, trotzdem sollen die neuen Fahrpläne besser Arbeitsbedingungen begünstigen. Baltes verstehe aber, dass es nach all den Problemen und auch nach dem holprigen Start im Jänner 2019 bei den Mitarbeitern „etwas rumort“.