Am Montag wurde mit den Ankerbohrungen bei Schloss Matrei-Trautson in Mühlbachl begonnen. Sie reichen bis zu 16 Meter tief in den Fels. Die Hängebrücke wird mit vier Tragseilen und vier Abspannseilen für die Windlast ausgestattet sein, erklärt Hannes Hupfauf vom planenden Innsbrucker Ingenieursbüro: „Es ist eine große Herausforderung für die Arbeiter, diese Ankerbohrungen zu machen. Das Gelände und die Geologie sind sehr herausfordernd – ebenso der starke Wind, besonders bei Föhnlage.“
Die neue Fußgänger-Hängebrücke soll die Sill in rund 50 Metern Höhe überqueren, ihre Spannweite beträgt dabei 150 Meter.
Rundwanderweg mit Hängebrücke
Die neue Hängebrücke ist Teil eines Revitalisierungs-Projekts der gesamten Schlossanlage von Matrei-Trautson. Sie soll das Areal unter anderem an Parkplatz und öffentliche Verkehrsmittel besser anbinden, erklärt der Bürgermeister von Mühlbachl Alfons Rastner: „Die Hängebrücke soll eine touristische Attraktion werden, aber auch eine Verbindung zwischen den Orten schaffen, einen Rundwanderweg zwischen Matrei, Mühlbachl und Pfons – bis nach St. Michael.“
Insgesamt kosten die Baumaßnahmen rund drei Millionen Euro, über drei Viertel davon bezahlen Bund, Land, sowie die EU. Bis 2023 soll die denkmalgeschützte Kaplanei saniert werden, es wird ein neues Cafe mit Veranstaltungssaal und Bühne geben, die Schlossfassade wird repariert und ein Familien-Freizeitareal im Freien entsteht. Die jetzt begonnene Hängebrücke soll noch vor Weihnachten fertig sein.
Weitere Pläne für das Schloss Matrei-Trautson
Für die Revitalisierung in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurde vor zweieinhalb Jahren ein Verein gegründet, an dem neben den Gemeinden Mühlbachl, Matrei und Pfons unter anderem auch der Tourismusverband Wipptal und die Besitzerfamilie Auersperg-Trautson beteiligt sind. Man wolle die denkmalgeschützten Gebäude für die nächsten Generation erhalten, erklärt Projektkoordinator Klaus Rinner.
Graf Albert III von Tirol ließ die Burg 1221 errichten. Im zweiten Weltkrieg wurde die Anlage durch amerikanische Bomber fast vollkommen zerstört. Das Kaplaneigebäude wurde nach neuen Plänen wiederaufgebaut.