Pflegerin cremt Frau Hände ein
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Soziales

Würdevolle Begleitung am Lebensende

Die Hospizbetreuung in Tirol hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich weiterentwickelt. Auf Grundlage eines Acht-Säulen-Modells wurde das Angebot stark ausgebaut. Ein neues Projekt soll sich auf pflegende Angehörige spezialisieren.

Die Tiroler Gesundheitsversorgung legte in den letzten Jahren ein Hauptaugenmerk auf neue Strukturen, um unheilbar kranke Menschen würdevoll durch ihre letzte Lebensphase zu begleiten. 30 stationäre Palliativbetten gibt es in Tirol aktuell. Künftig sollen es 42 sein. Durch den Ausbau im Krankenhaus Zams gibt es seit diesem Jahr in jedem Bezirk ein mobiles Palliativteam, das schwerkranke Menschen zuhause betreut.

2018 konnte dadurch 1.000 Patienten in Tirol geholfen werden. Darunter waren auch Kinder, erklärt Clemens Rissbacher, der bei den Tirol Kliniken für die integrierte Versorgung zuständig ist. Ein eigenes Team ist am Landeskrankenhaus Innsbruck angesiedelt und für ganz Tirol zuständig. Auch das Hospizhaus in Hall sei wichtig, nicht nur für die Versorgung im Zentralraum, sondern auch für die ehrenamtliche Organisation und die Weiterbildung, so Rissbacher.

Pfleger im Krankenhaus
ORF.at/Birgit Hajek

Ehrenamtliche als tragende Kräfte

22 ehrenamtlich tätige Vereine spielen in der Tiroler Hospizversorgung eine wichtige Rolle. Sie unterstützen bei der Betreuung von Betroffenen, helfen aber auch Angehörigen und sensibilisieren rund um das Thema Sterben. Zuletzt wurde auch in Pflegeheimen verstärkt an der Sensibilisierung gearbeitet. Vom Portier bis zur Pflege wurde das Thema Sterben in den Mittelpunkt gerückt.

Mehr Information für Angehörige

Auch auf eine bessere Information soll gesetzt werden. Jeder Palliativ-Patient habe Anspruch auf drei Stunden Pflege pro Tag von einer diplomierten Fachkraft. Das soll auch die pflegenden Angehörigen entlasten. Dieses Pflegeangebot sei flächendeckend in ganz Österreich möglich, und werde vom Land und den Krankenversicherungsträgern finanziert, so Rissbacher.

Das Projekt KOMMA – Kommunikation mit Angehörigen – soll dazu beitragen, dass die Angehörigen diese Rechte auch kennen und wahrnehmen. Das Projekt will auch versuchen, die Sorgen und Ängste der Angehörigen wahrzunehmen.