Mit einer Spritze betäubt ein Zahnarzt die Umgebung des zu behandelnden Zahns
APA/GEORG HOCHMUTH
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Bildung

Forderung nach Quote für Zahnmedizin

Die Tiroler Zahnärztekammer und die Medizinische Universität Innsbruck fordern die Wiedereinführung einer Quotenregelung beim Zahnmedizinstudium. Mit dem Wegfall der Quotenregelung gingen heuer 24 der 40 Plätze an Deutsche.

Im Jahr davor gab es noch die Quotenregelung und von den 40 Studienplätzen gingen 24 an Österreicher und sechs an Südtiroler. Bei der Medizinischen Universität erwartet man einen weiteren Anstieg bei deutschen Bewerbern. Die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, dass bei den Zahnmedizinern die Mehrzahl nach Abschluss des Studiums wieder nach Deutschland zurückgehe. Im Hinblick auf eine nachhaltige Sicherstellung der zahnmedizinischen Versorgung in Westösterreich wäre einerseits die Wiedereinführung der Quotenregelung wünschenswert, andererseits müssen die Startbedingungen für junge Zahnärztinnen attraktiver werden.

Kammer prognostiziert Zahnärzte-Mangel

Besorgt zeigt man sich auch bei der Zahnärztekammer. Die Entscheidung für den Wegfall der Quote basiere auf einer Studie aus dem Jahr 2012. Die Kammer fordert eine neue Studie und prognostiziert einen Mangel an Zahnärzten und Zahnärztinnen in Tirol. Ein Großteil der Studierenden aus Deutschland und dem EU-Ausland würde Österreich wieder verlassen und damit dem heimischen Gesundheitssystem nicht zur Verfügung stehen.

Forderung nach besseren Rahmenbedingungen

Der Präsident der Tiroler Zahnärztekammer Paul Hougnon verweist darüber hinaus auf eine bevorstehende Pensionierungswelle bei Zahnärzten. 30 Prozent der Ärzte seien über 60 Jahre alt. Außerdem seien 46 Kassenstellen in Tirol unbesetzt. Einerseits müsse die Wiedereinführung der Quotenregelung sichergestellt werden, so der Kammer-Präsident, andererseits müssten sich die Rahmenbedingungen verbessern, die einen Verbleib im Land und eine zahnärztliche Tätigkeit im Rahmen des öffentlichen Gesundheitssystems attraktiver machen.