Ein Wolf blickt in die Kamera
Pixabay/raincarnation40
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Tiere

Schafsriss: DNA überführt italienischen Wolf

Ein Wolf hat nachweislich zwei Schafe und zwei Lämmer in Matrei in Osttirol gerissen. Das zeigte das Ergebnis der DNA-Analyse. Der Wolf soll aus einer italienischen Population stammen, teilte das Land am Dienstag mit.

Die vier Tiere wurden am 10. und 11. Oktober tot auf der Weide eines Bergbauernbetriebs im Gemeindegebiet von Matrei in Osttirol gefunden. Zunächst war auch ein Bär oder Luchs als Verursacher nicht ausgeschlossen worden – mehr dazu in Mehrere Schafe in Osttirol gerissen.

Die Risse in Matrei sind einem Wolf zuzuordnen, der aus Italien stammt. "Ob es Übereinstimmungen mit einem andernorts nachgewiesenen Individuum gibt, können wir derzeit nicht sagen. Hier werden noch weitere Untersuchungen durchgeführt“, so Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer

Tierhalter werden entschädigt

Das Land Tirol empfahl den Tierhaltern des Iseltales und der Seitentäler, Schafe, Ziegen und Jungtiere am Abend in den Stall zu bringen und auch nach Tieren, die sich noch auf den Weiden befinden, verstärkt zu schauen. Bezirkshauptfrau Olga Reisner sagte, dass es seit den Vorfällen in Matrei „keine weiteren Vorkommnisse oder konkrete Hinweise auf einen großen Beutegreifer“ mehr gegeben habe. Jene Tierhalter, deren Tiere gerissen wurden, erhalten eine Entschädigungszahlung.

Bestätigte Wolfsnachweise in Tirol seit 2009
tiris
Bestätigte Wolfsnachweise in Tirol von 2009 bis März 2019

Entschädigungsregelung in Tirol

In Tirol wurde im Jahr 2009 der erste Wolf genetisch nachgewiesen. Danach gab es Jahre mit gesicherten Nachweisen von Wölfen in Tirol, genauso aber auch Jahre ohne Nachweise.

Wenn genetisch nachgewiesen wurde, dass ein mit Ohrmarkennummern gekennzeichnetes Nutztier durch einen großen Beutegreifer gerissen wurde, hat der Landwirt Anspruch auf eine Entschädigungszahlung. Gleiches gilt bei der Zerstörung von Bienenstöcken durch einen Bären oder sonstige Schäden durch große Beutegreifer. Derartige Schäden werden in Tirol durch die Haftpflichtversicherung des Tiroler Jägerverbands abgegolten.

Entschädigungszahlungen in Tirol
Land Tirol
Entschädigungen für Nutztierrisse durch die Haftpflichtversicherung des Tiroler Jägerverbands und die Kulanzentschädigungen des Landes Tirol

DNA eines Fuchses an Schafskadaver nachgewiesen

Auch im Falle eines Anfang Oktober gerissenen Schafes in Außervillgraten (Bezirk Lienz) wurde von der Veterinärmedizinischen Universität Wien eine genetische Untersuchung durchgeführt. Hier konnte die DNA eines Fuchses nachgewiesen werden.

Wegen des Rissbildes, das auf einen großen Beutegreifer hingewiesen habe, sei in diesem Fall von einer Nachnutzung durch einen Fuchs auszugehen, sagte Janovsky. Welches Tier den Riss verursacht hatte, bleibe aber offen.