Wirtschaft

Näherei in Matrei in Osttirol sperrt zu

Die Näherei der Miederwarenfirma Anita in Matrei in Osttirol sperrt zu. Das ist jetzt bekannt geworden. Die Näharbeiten sollen in Billiglohnländer ausgelagert werden. Dort gibt es bereits mehrere Unternehmensstandorte der Firma Anita.

Für die betroffenen Mitarbeiterinnen sollen interne Lösungen gefunden werden, wobei unklar ist, ob sie auch funktionieren. Derzeit arbeiten rund 30 Frauen in Akkordarbeit in der Anita Schneiderei in Matrei. Etwa 20 davon sind Näherinnen. Ab nächstem Jahr wird die Näherei in Matrei eingestellt.

Wechsel dürfte nur für wenige infrage kommen

Die betroffenen Näherinnen hätten die Möglichkeit, in die Prothesenproduktion zu wechseln, sagt der Betriebsleiter im Telefonat mit dem ORF Tirol. Das dürfte für viele aber schwierig sein, da ein Großteil der Frauen zwischen zwölf und 16 Stunden die Woche Teilzeit arbeitet. Die Ersatzstellen in der Prothesenproduktion sind dagegen ausnahmslos Vollzeitstellen.

Seit 1962 wichtiger Arbeitgeber

Die Näherinnen in Matrei nähten bis jetzt vor allem Sonderanfertigungen. Das weiterhin zu betreiben, habe sich im Grunde seit Jahrzehnten nicht mehr rentiert, sagt der Betriebsleiter. Die Arbeiten sollen jetzt im Ausland erledigt werden. Anita hat derzeit bereits Standorte in Tschechien, Portugal, Thailand und Myanmar. Bereits 2009 hatte es bei Anita in Matrei 30 Kündigungen gegeben. Seit 1962 war die Firma mit Stammsitz in Bayern einer der größten Arbeitgeber in Matrei in Osttirol. Der Betriebsrat will derzeit keine Stellungnahme abgeben.