In erster Linie soll der Helikopter für den Zivil- und Katastrophenschutz zur Verfügung stehen. Tirol ist ab sofort das einzige Bundesland mit einem eigenen Hubschrauber. Im Jahr 2015 wurde der Landeshubschrauber zwischen Land und Bund bereits beschlossen. Unter anderem, weil sich das Bundesheer damals vom Stützpunkt Vomp zurückziehen wollte. Im Jahr 2017 gab es den Zuschlag.
Spezieller Haken kostete ein halbes Jahr
Zwei Jahre später landete der Hubschrauber in Innsbruck. Der Chef der Flugpolizei im Innenministerium, Werner Senn, spricht von einem „Zulassungsproblem“. Der Hubschrauber wurde in Frankreich gebaut, für die Zusatzausrüstung aber ins britische Oxford überstellt. Die Zulassung des Doppellasthakens habe fast ein halbes Jahr gedauert. Damit können sowohl Personen als auch Außenlasten wie Löschwasserbehälter am Seil transportiert werden. Für einmotorige Maschinen war das bisher nicht zulässig.
Das Gerät sei besonders leistungsfähig und höhenflugtauglich. Außerdem ist es mit einem besonderen Suchschweinwerfer und einer Kollisionswarneinrichtung ausgestattet. Der Helikopter sei nachtflugtauglich. In Tirol gebe es oft Einsätze am Tagesrand, so Senn, wo man in der Nacht zurückfliegen müsse.
Auch Opposition großteils für Hubschrauber
Laut 15a-Vereinbarung zwischen Land und Bund wird das Gerät für polizeiliche Einsätze und für den Zivil- und Katastrophenschutz geflogen. Die Oppositionsparteien SPÖ, FPÖ und NEOS unterstützen das Vorhaben der Landesregierung, zum Teil allerdings mit Zähneknirschen, weil das Land mit der Millioneninvestition auf den drohenden Abzug des Bundesheerhubschraubers in Tirol reagierte. Die Liste Fritz spricht überhaupt von einem „Prestigeprojekt“. Bei Bedarf könnten auch private Helikopter angemietet werden.
Tirol ist das einzige Bundesland mit einem eigenen Hubschrauber. Im Vorjahr wurden 218 der insgesamt 719 von der Polizei in Tirol durchgeführten Flüge für das Land geflogen. Bis zu der nun erfolgten Auslieferung des Hubschraubers war ein bestehendes Fluggerät der Polizei im Einsatz. Seit Dezember 2017 absolvierte dieses rund 450 Flugstunden für den Zivil- und Katastrophenschutz, allein im heurigen Winter waren es rund 70 Stunden für Lawinenerkundungsflüge.
Polizeihubschrauber bleibt
In Tirol ist zusätzlich auch weiterhin ein eigener Polizeihubschrauber stationiert. In der Regel soll aber nur einer der beiden Helikopter im Einsatz sein. Im Notfall kann die Polizei nach eigenen Angaben aber innerhalb kurzer Zeit eine zweite Mannschaft in Dienst stellen, um beide Maschinen in die Luft zu bringen.