Ein Obdachloser sitzt auf der Straße vor ihm liegt eine Kappe, Personen gehen vorbei
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Politik

Hilfsangebot für Obdachlose wird größer

Obdachlosigkeit ist vor allem in den Städten ein sichtbares Problem. Doch es gibt sie überall, daher werden wohnungslose Menschen in ganz Tirol unterstützt. Neben Notschlafstellen sollen auch eine Kälte-Hotline sowie eine Einrichtung für obdachlose Frauen Hilfe leisten.

Das Land Tirol, die Stadt Innsbruck und die Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) schnürten ein umfangreiches Unterstützungspaket für wohnungslose Menschen. Dabei seien Strukturen geschaffen worden, damit betroffene Menschen sowohl zu Tages- als auch Nachtzeiten einen geschützten Raum vorfinden, erklärte Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne). „Das Problem von Wohnungslosigkeit ist ein tirolweites, wobei dies in Städten und Ballungsräumen besonders sichtbar ist. Zudem tendieren wohnungslose Menschen in die Stadt, wo es viele gut ausgebaute niederschwellige Angebote und Einrichtungen gibt.“

Winternotschlafstellen und ganzjährige Notschlafstelle

In den kalten Wintermonaten werden auch heuer wieder obdachlose Menschen unterstützt. Notschlafstellen in Innsbruck am Schusterbergweg, Lienz, Kufstein und im Tiroler Oberland öffnen am 1. November und bleiben bis April geöffnet.

„Ein Teil der Notschlafstelle Schusterbergweg wird mit geringerer Kapazität ganzjährig geführt“, erklärte der Geschäftsführer der TSD Johann Aigner. Dazu kommt noch eine Winternotschlafstelle im Tiroler Oberland, dort wird ein Alternativstandort für Imst gesucht. „Im letzten Winter haben an einigen Nächten über 100 Personen in den Tiroler Winternotschlafstellen übernachtet“, so Aigner. Die Zahlen belegen, dass der Ausbau und die Regionalisierung der Winternotschlafstellen richtig und wichtig gewesen seien.

Kälte-Hotline wird wieder freigeschaltet

Am 1. November wird die Kälte-Hotline der TSD unter der Telefonnummer 0512-21447 wieder freigeschaltet. Sieben Tage die Woche rund um die Uhr können dabei Mitarbeiter der Tiroler Sozialen Dienste erreicht werden. Letzten Winter gingen insgesamt 587 Anrufe ein. Dank vieler aufmerksamer Bürger konnte zahlreichen Personen schnell geholfen werden, erklärte Aigner.

Außerdem versorgten die TSD-Sozialarbeiter wohnungslose Menschen vor Ort mit winterfesten Schlafsäcken, heißen Getränken sowie warmer Kleidung und brachten sie auf Wunsch in die nächstgelegene Notschlafstelle.

Umfangreiche Unterstützungsmaßnahmen

Neu eröffnet wurde die sogenannte niederschwellige Kontakt- und Anlaufstelle für alkoholkranke Personen, das NIKADO. Insgesamt 30 Personen werden dort sieben Tagen in der Woche zwischen 12.30 Uhr und 19.30 Uhr von Sozialarbeitern betreut. Ab Anfang 2020 soll es zusätzlich eine separate Notschlafstelle für obdachlose Frauen geben.